L'TUR nimmt Online-Zahlung via PIN und TAN vom Netz

Das Online-Reiseunternehmen L'TUR hat sein Zahlungssystem, bei dem der Kunde PIN und TAN eingeben muss, vorübergehend aus dem Internet genommen.

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Von
  • Patrick Brauch

Das Reiseunternehmen L'TUR hat sein Zahlungssystem, bei dem der Kunde PIN und TAN zur Bezahlung einer online gebuchten Reise eingeben muss, vorübergehend vom Netz genommen. Damit reagierte L'TUR auf die Banken- und Verbraucherkritik an dem umstrittenen Zahlungssystem, das vor kurzem erstmals eingeführt wurde. Das System geriet unter anderem in die Kritik, weil mit der Homebanking-PIN eine Überwachung des Kontos möglich ist und sie deshalb nicht an Dritte gelangen sollte. In den AGBs (Allgemeine Geschäftsbedingungen) der meisten Online-Banken stehen daher auch Klauseln, die zur Geheimhaltung der PIN verpflichten.

In einer Pressemitteilung von L'TUR heißt es, aufgrund besorgter Anfragen von Internetkunden werde das Unternehmen die Reisebezahlung via Online-Überweisung vorübergehend vom Netz nehmen. Allerdings weist Unternehmenssprecher Markus Faller von L'TUR die Vorwürfe nach wie vor zurück: "Jedes Kreditkartenunternehmen warnt ebenfalls vor Missbrauch. Dennoch werden Kreditkartennummern millionenfach ins Netz gestellt. Der User kann selbst am besten entscheiden, wem er sensible Daten anvertraut. Bei L'TUR kam es zu keiner Zeit zu einem missbräuchlichen Zugriff der Kundendaten."

L'TUR nehme jetzt Verhandlungen mit Banken auf, "um den Service möglichst schnell wieder anzubieten". Faller zeigt sich dabei zuversichtlich: "Zwei Banken haben bereits signalisiert, dass sie diesen Service für ihre Kunden möchten. Sie haben die neuen Möglichkeiten des sicheren Onlinebankings erkannt. Würde immer nur auf die Bedenkenträger gehört, würden wir unsere Nachrichten heute noch in Steine meißeln." (pab)