LG.Philips LCD erwartet Quartalsverlust

Dem LCD-Joint-Venture des niederländischen Elektronikkonzerns Philips und der südkoreanischen LG Electronics machen stark sinkende Verkaufspreise, eine niedriger als erwartete Nachfrage sowie hohe Lagerbestände zu schaffen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das LCD-Joint-Venture des niederländischen Elektronikkonzerns Philips und der südkoreanischen LG Electronics hat die Geschäftsaussichten für das zweite Quartal 2006 deutlich reduziert. Unternehmensangaben zufolge ist trotz einer Absatzsteigerung bei LCD-Fernsehern gegenüber dem Vorquartal um 25 Prozent sogar ein Nettoverlust wahrscheinlich. Über die Produktpalette hinweg rechnet der Konzern bei den Stückzahlen nur noch mit einer Absatzsteigerung um 15 Prozent. Im April war LG.Philips LCD noch von einem Plus von 25 Prozent (LCD-TVs plus 33 Prozent) ausgegangen.

Wegen der niedriger als erwarteten Nachfrage fallen die sowieso schon stark nachgebenden Preise für LC-Displays derzeit noch schneller, und die Margen der Hersteller reduzieren sich deutlich. LG.Philips LCD erwartet, dass der durchschnittliche Verkaufspreis pro Quadratmeter LCD (Average Selling Price, ASP) Ende Juni 15 Prozent unter dem Wert vom März liegen wird. Die Gewinnmarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen werde voraussichtlich auf eine Größenordnung um 10 Prozent sinken; zuvor hatte man mit einer EBIT-Marge von 25 Prozent gerechnet.

Der Konzern, der im ersten Quartal noch einen Nettogewinn von 41 Millionen Euro verbuchen konnte, will nun die Produktion zurückfahren, um zunächst die Lagerbestände abzubauen. Diese sollen sich inzwischen auf eine komplette Monatsproduktion belaufen. Üblich ist in der Branche maximal die Hälfte. Hatten Computer-LCDs bei LG.Philips vor einem Jahr noch mit 74 Prozent zum Umsatz beigetragen, sind es heute lediglich 50 Prozent. Der Umsatzanteil von TV-Panels stieg binnen Jahresfrist von 22 auf 45 Prozent. (pmz)