LG zeigt neue Geräte und ein Hologramm

Real auf der IFA? Das war für viele Hersteller nicht denkbar. LG hat mit einer beeindruckenden holografischen Installation einen Ausweg aus dem Dilemma gefunden

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LG zeigt neue Geräte und ein Hologramm

(Bild: Ulrike Kuhlmann, c't magazin)

Lesezeit: 3 Min.
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Die Pressekonferenz von LG startete mit einer großen Überraschung: CTO Dr. I. D. Park wurde als eine Art Hologramm live auf das Messegelände gebeamt. Dafür hatte LG einen großen schwarzen Kasten auf die Bühne gestellt. Der sorgte für eine kontrolliert dunkle Umgebung, in die das lebensgroße 3D-Bild des CTO projiziert wurde. LG hatte damit jedenfalls schon mal eins erreicht: Die absolute Aufmerksamkeit der anwesenden Journalisten.

Nachdem sich die Aufregung und das Fotografieren etwas gelegt hat, erklärte Park, wie das koreanische Unternehmen auf die Pandemie reagiert: Mit allerlei Produkten für das Leben in Corona-Zeiten. Auch seinen Claim hat LG darauf ausgerichtet: "Life's Good from Home".

LG Pressekonferenz IFA 2020 (4 Bilder)

In diese schwarze Kiste wurde CTO Park auf die Bühne projiziert
(Bild: Ulrike Kuhlmann. c't magazin)

So kündigte LG einen tragbaren Luftreiniger namens PuriCare an, der wie eine Maske getragen werden und die Luft direkt am Mund reinigen soll. Die Büros sollen mit IR-Thermo-Kameras ausgestattet werden, die sofort erkennen, wenn jemand im Raum erhöhte Temperatur oder gar Fieber hat – Aldous Huxley lässt grüßen. Für Krankenhäuser will LG das mit weiteren Sensoren erweitern und so ein 24-7-Monitoring ermöglichen.

Diverse smarte Hausgeräte und Roboter sollen die Arbeit zu Haus erleichtern. Das war schon häufiger Thema auf vergangenen Messen, etwa auf der CES, als eine etwas unwillige Cloi die LG-Pressekonferenz boykottierte. Da sich die Menschen während des Lockdown stärker um ihren Haushalt und die Geräte kümmern konnten, will LG mit neuen Geräten antreten.

In der smarten Küche startet schließlich die Gesundheitspflege, erklärte I. D. Park. Da durfte natürlich auch der intelligente Kühlschrank mit eingebauter Kamera nicht fehlen, der seinen Besitzern Bescheid gibt, wenn Butter, Gemüse & Co. fehlen – ob die Hersteller irgendwann von dieser Idee abrücken?

Mit der ThinQ-Plattform will LG sämtliche smarten Geräte im Haus verbinden. Das ähnelt dem von Samsung verfolgten SmartThings-Konzept. Dafür gibt es jetzt eine eigene ThinQ-App. Mit dem ThinQ Home Concierge erhält man eine Übersicht zu allen smarten Geräten im Haus – ob dabei auch andere Geräte als von LG erkannt werden, blieb erstmal offen. Das wäre allerdings wichtig, denn sonst sind solche Insellösungen einzelner Hersteller eher kontraproduktiv fürs intelligente zuhause.

Bei der Unterhaltungselektronik stellte Park die OLED-TVs in den Mittelpunkt. Sie nutzen den neuen Alpha-9-Prozessor für eine möglichst perfekte Bildoptimierung aller eingehenden Videosignale. Allerdings bieten die OLED-TVs auch den sogenannten Filmmaker-Modus, der sämtliche Optimierungen abschaltet und dafür sorgt, dass die Zuschauer Inhalte genauso sehen, wie es der Regisseur geplant hat.

Sämtliche Geräte kann man auch in der digitalen Ausstellung von LG begutachten. Dort findet man auch eine neue OLED-Welle, also eine Installation aus flexiblen Bildschirmen. Die ist allerdings nicht halb so beeindruckend wie in echt beziehungsweise wie man sie auf vergangenen IFA bestaunen konnte – hier werden die Nachteile einer rein digitalen Präsentation sehr deutlich.

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Am Ende der Pressekonferenz wurde I. D. Park dann nochmal live dazugeschaltet, diesmal aber als ganz normales Videobild. Offenbar ist die Übertragung des wirklich beeindruckenden 3D-Hologramms technisch doch so anspruchsvoll, dass man sie nicht über eine Stunde durchhalten wollte.

(uk)