LTE im O2-Netz: Vorgezogener Start für Bestandskunden

Anders als angekündigt, kommen einige Bestandskunden des Netzbetreibers bereits vor dem 3. Februar in das O2-LTE-Netz. Die Umstellung verbessert vor allem die Latenz, etwa beim Web-Seitenabruf. In ersten Tests fielen teils unerwartete Messwerte auf.

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LTE im O2-Netz: Vorgezogener Start für Bestandskunden

(Bild: O2 Telefónica)

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In manchen Bereichen erhalten Bestandskunden von O2-Telefónica bereits seit dem gestrigen Donnerstag Zugang zum LTE-Mobilfunknetz des Betreibers.Technisch eignet sich das neue LTE-Netz zwar für bis zu 150 MBit/s, aber die jeweils tariflich festgelegten Geschwindigkeiten ändern sich auch bei LTE-Betrieb nicht. Aufmerksame Teilnehmer dürften dennoch mindestens eine Verbesserung merken: LTE weist gegenüber UMTS mit HSPA-Technik deutlich kürzere Latenzen auf. Das wird durch schnellere Reaktion spürbar, beispielsweise durch flinkeren Aufbau von Webseiten.

Anders als zunächst von O2 gemeldet, lässt der Netzbetreiber anscheinend nicht nur Kunden mit O2-Blue-Tarifen in sein LTE-Netz, sondern auch Nutzer mit älteren Tarifen, beispielsweise O2-O-Tarife. Zu beachten ist, dass SIM-Karten, die älter als zehn Jahre sind, getauscht werden müssen. Vor August 2005 hat das Unternehmen einen SIM-Typ verwendet, der für das später entwickelte LTE nicht geeignet ist.

Unaufmerksame Drossel: In einer ersten Testreihe lieferte das LTE-Netz von O2 in Uplink-Richtung überraschenderweise höheren Durchsatz als in der normalerweise schnelleren Downlink-Richtung.

Auf Nachfrage erklärte der Netzbetreiber, dass man den Umtausch über "alle üblichen Kanäle" anstoßen kann, also über O2-Shops, über die Webseite unter MeinO2 und an der Kundenhotline. Der SIM-Tausch und die Aktivierung erfolgt im Shop sofort, der Kunde kann also noch im Shop die neue SIM-Karte nutzen. In den anderen Kanälen kommen Postlaufzeiten hinzu. Der Betreiber rechnet mit zwei bis drei Tagen.

Die tariflich festgelegten Maximalgeschwindigkeiten ändern sich zwar nicht, aber für O2-Telefónica stellt LTE eine sehr willkommene Entlastung dar. Bisher standen Kunden nur die GSM- und UMTS-Infrastrukturen zur Verfügung. Die LTE-Öffnung dürfte die 2G- und 3G-Elemente deutlich entlasten und zu einer spürbaren Kapazitätsverbesserung führen. In ersten Tests mit einem simplen O2-O-Tarif lieferte das Netz ordentliche Durchsatzraten auf erwartetem Niveau. Jedoch war dabei die Uplink-Richtung überraschenderweise schneller als die Downlink-Richtung. Vermutlich war die automatische Drossel des Betreibers, die den Durchsatz überwacht und auf das vertraglich festgelegte Niveau einbremst, unaufmerksam. (dz)