Landgericht Augsburg lässt neue Anklage gegen Infomatec-Manager zu

Die beiden Ex-Manager des Software-Unternehmens müssen sich wegen Gründungsschwindels, Kapitalanlage- und Kursbetrugs sowie Insiderhandels verantworten.

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  • dpa

Die beiden Ex-Manager Gerhard Harlos und Alexander Häfele des Software-Unternehmens Infomatec müssen sich vor dem Landgericht Augsburg wegen Gründungsschwindels, Kapitalanlage- und Kursbetrugs sowie Insiderhandels verantworten. Das Gericht hat die Anklage der Staatsanwaltschaft am Donnerstag zur Hauptverhandlung ab Anfang April zugelassen, nachdem der Augsburger Zivilsenat die Klage im Oktober zurückgewiesen hatte. Die Anwälte der beiden Beschuldigten erklärten, die erhobenen Vorwürfe seien unzutreffend.

Neben falschen Ad-hoc-Mitteilungen wirft die Staatsanwaltschaft den Beschuldigten vor, den Wert der aus verschiedenen Gesellschaften neu gegründeten Infomatec AG in Gertshofen bei Augsburg beim Börsengang 1998 stark überhöht dargestellt zu haben.

Der reale Wert der Anteile von damals rund 2,7 Millionen Euro soll fälschlich auf rund 101 Millionen Euro taxiert worden sein. Dadurch sei der Emissionspreis der Aktie überhöht auf rund 27 Euro festgesetzt worden, was die Ermittler als Kapitalbetrug werten. Im Jahr 2000 war der Kurs nach Korrekturen der Umsatz- und Gewinnprognosen des Unternehmens massiv eingebrochen. Der entstandene Schaden wird auf über 250 Millionen Euro geschätzt. (dpa) / (tol)