Lass den KI-Agenten machen: Microsofts neue Arbeitswelt
Auf der Ignite erzählt Microsoft von KI-Agenten, die den Job übernehmen, während wir in Ruhe den zweiten Schluck Kaffee trinken.

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)
"Es ist Montagmorgen und das Koffein wirkt noch nicht" – Susanna Ray, Microsoft Source Writer, weiß Abhilfe: Einfach die neuen KI-Agenten machen lassen. Die muss man künftig nur noch darum bitten, Aufgaben zu übernehmen, während man selbst einen zweiten Schluck Kaffee trinken und sich um die Langzeitstrategie des Teams kümmern kann. "Wie KI unsere Art zu arbeiten verändern wird", heißt Rays Blogbeitrag, der zur Ignite 2024 veröffentlicht wurde. Die ehemalige Journalistin schreibt professionell solche Beiträge für Microsoft.
KI-Agenten sollen künftig Aufgaben übernehmen, wie Kundenanfragen beantworten, Fehler in der Lieferkette finden oder Lieferzettel ausfüllen. Microsofts Chief Marketing Officer, Jared Spataro, spricht von Agenten als den neuen Apps. Sie sind jeweils für spezielle Aufgaben zuständig, sie werden mit entsprechendem Wissen angereichert. KI-Agenten stehen sowohl als vorgefertigte Versionen in Microsoft 365 und Dynamics 365 zur Verfügung, man kann sie künftig im Copilot Studio auch von Grund auf neu entwickeln. Programmierkenntnisse sind für grundlegende Agenten-Aufgaben nicht nötig.
Microsoft liefert bereits fertige KI-Agenten
Agenten gibt es jetzt neu in Sharepoint, dort können sie Inhalte verarbeiten. Die neuen Mitarbeiter Self-Service Agents kommen zudem in den BizChat, das ist der Business Chat in Microsoft 365 Copilot. Dort können sie Fragen zum Arbeitgeber beantworten, beispielsweise zur Reisekostenabrechnung. Ein Moderatoren-Agent soll in Teams helfen, Meetings effektiver zu machen. Er fasst Inhalte zusammen, die Mitarbeiter bearbeiten können. Was der Unterschied zu den Zusammenfassungen des Copilots ist, ist uns unbekannt. Dieser Facilitator-Agent ist zunächst nur als Preview verfügbar. Ebenfalls eine Preview ist der Projektmanager-Agent, der einen Projektplan erstellen und verwalten kann.
Der Interpreter-Agent spricht neun Sprachen und kann in Echtzeit übersetzen. Wer möchte, kann seine eigene Stimme zur Verfügung stellen, mit der der KI-Agent dann für andere Teilnehmer eines Meetings in der anderen Sprache spricht. Dieser Agent soll kommendes Jahr erscheinen.
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Damit niemand vor lauter Agenten den Überblick verliert, gibt es künftig im Copilot Studio eine Bibliothek der Agenten. Dort lassen sich auch Agenten erstellen, die autonom handeln, also auch nicht erst per Prompt aufgefordert werden müssen, etwas zu tun. Sie können etwa Mails beantworten – fast wie eine automatische Abwesenheitsnotiz, nur mit anderen Bedingungen. Für die Entwicklung der Agenten und KI-Anwendungen im Copilot Studio und über Azure AI stehen freilich ebenfalls zahlreiche neue Möglichkeiten und Werkzeuge zur Verfügung, die auf der Microsoft Ignite vorgestellt wurden. Dazu gehört, dass man künftig Bilder hochladen kann und Agenten Sprachfähigkeiten bekommen können. Abgesehen von den KI-Agenten hat Microsoft auch neue Features für seinen Assistenten Copilot vorgestellt.
(emw)