Leben im Reality Distortion Field -- zum 50. Geburtstag von Steve Jobs

Zusammen mit Stephen Wozniak gründete Steve Jobs die Computerfirma Apple, deren CEO er -- neben seinem Posten als Chef des Trickfilmstudios Pixar -- seit 1997 wieder ist.

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Von
  • Detlef Borchers

Heute vor 50 Jahren wurde Steven Paul Simpson geboren. Als Steve Jobs erreichte er sogar den Rekord als am schlechtesten bezahlter Firmenchef der IT-Branche, der mit seinem damaligen 1 Dollar-Job bei Apple die schlingernde Computerfirma wieder auf Kurs gebracht hat, nagt aber als Chef von Apple und des Trickfilmstudios Pixar keineswegs am Hungertuch.

Zusammen mit Stephen Wozniak gründete Steve Jobs die Computerfirma Apple, nachdem beide zunächst im halblegalen Geschäft mit so genannten Blue Boxes reüssieren wollten. Während Steve Wozniak für die Hardware zuständig war, organisierte Steve Jobs den ganzen Rest -- zumindest seiner Auffassung nach.

Als seine größte Leistung gilt die Entwicklung des Reality Distortion Field, einer Stimmung, die davon überzeugt, dass der nächste Computer, die neue Software oder die Ersteigung eines 8000ers im Himalaya so einfach ist wie der Biss in einen Apfel. Schließlich war es Steve Jobs, der das erste Logo von Apple nach einem Kupferstich entwickelte, der Isaac Newton unter einem Apfelbaum zeigt.

Im Jahre 1985 verließ Steve Jobs Apple, nachdem er mit dem von ihm selbst eingebrachten Geschäftsführer John Sculley eine Auseinandersetzung um den "Knowledge Communicator" der Zukunft hatte -- und verlor. Bei Apple entstand der Newton, der einzige Rechner, der der "Schwerkraft widersteht" (Sculley). Bei Jobs nächster Firma wurde der NeXT gebaut, die schwerste Unix-Workstation ihrer Zeit. Beide Rechnerlinien scheiterten, wobei der NeXT und sein Betriebssystem NeXTStep nicht nur als Geburtshelfer des WWW heute als Sieger dastehen.

Im Jahre 1996 kaufte Apple die Jobs-Firma NeXT für 402 Millionen US-Dollar auf und installierte wenig später Jobs als neuen Chef. Zu seinen Verdiensten als neuer/alter Firmenchef gehört die Unifizierung der Firma, die, ausgehend von NeXTStep, das Betriebssystem Mac OS X entwickelte und die ehemaligen Newton-Entwickler bei der Firma Pixo dazu animierte, die Software für den iPod zu entwickeln. Ohne ein zünftiges Reality Distortion Field hätte es keines der disparaten Teile geschafft, erfolgreiche Produkte auf den Markt zu bringen. Ob der mit iPod, iTunes, iTunes Music Store und weiteren Handreichungen geplante Exodus hin zum Entertainment gelingt, lässt Jobs selbst offen.

P.S.: Acht Monate nach Steve Jobs wurde Bill Gates geboren ... (Detlef Borchers) / (jk)