Lebenszeichen von CompuServe

In München plauderte CompuServe-Geschäftsführer Dr.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

In München plauderte CompuServe-Geschäftsführer Dr. Klaus Hommels über die Zukunft des Online-Pioniers in Deutschland. Sechs Monate nach der Übernahme durch AOL sei die Konsolidierungsphase abgeschlossen: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht". Unrentable Verträge etwa für Web-Hostings habe man gekündigt, der Personalabbau sei ebenfalls gestoppt. Statt dessen wolle CompuServe Anfang nächsten Jahres wieder neue Mitarbeiter einstellen, vor allem als Online-Redakteure.

Mit eigenen redaktionellen Leistungen will CompuServe sein Profil als Dienst für professionelle Anwender stärken. Das Verhalten der verbliebenen 250.000 Kunden in Deutschland deutet laut Hommels darauf hin, daß vorwiegend Profis CompuServe nutzen. Die meisten Einwahlen erfolgen so um 9:30 Uhr und um 13:30 - also zu Arbeitsbeginn und nach der Mittagspause. Deshalb stehe der Mutterkonzern Bertelsmann auch weiterhin zur Zwei-Marken-Strategie im Online-Geschäft mit dem auf Privatkunden ausgerichteten AOL und CompuServe.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man noch mit herben Verlusten, doch ab Mai 1999 erwartet CompuServe auch wieder Gewinne. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ab Anfang nächsten Jahres wieder aktives Marketing geplant, eine vollständig neue Zugangssoftware soll es spätestens im Februar geben. Der neue Client befindet sich momentan im Alpha-Stadium, soll aber schon in den nächsten Wochen für breitere Beta-Tests verfügbar sein. Zur Systems will CompuServe außerdem die Zahl der Einwahlknoten mindestens vervierfachen. Damit wäre dann auch eine bundesweit einheitliche Einwahl zum Ortstarif denkbar. (Nico Ernst) (cp)