Leder ade: Apple die "Firma des Jahres" für Tierrechtsorganisation Peta

Apples Verzicht auf Leder hat "gewaltigen Vorbildcharakter", finden die Tierschützer. Manche Kunden zeigten sich wenig erfreut über Apples Alternative.

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Apple-Logo auf iPhone-Rückseite

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.

Die Tierrechtsorganisation Peta hat Apples Rauswurf jeglicher Leder-Accessoires gelobt und den Hersteller deshalb zur Firma des Jahres erklärt. Der Schritt habe "gewaltigen Vorbildcharakter" und helfe sowohl dabei, die "Klimakatastrophe einzudämmen" als auch "unzählige Tiere zu verschonen". Tierhaut zählt zum profitabelsten Nebenprodukt der Fleischindustrie und der Kauf von Leder trägt damit direkt zur Schlachtung von Tieren bei, führt die Organisation ins Feld. Apple benötige eigentlich keine weiteren Auszeichnungen mehr, aber der Schritt sei ein erheblicher Gewinn für die Tierwelt und den Planeten.

Parallel zur Einführung des iPhone 15 hat Apple im September sämtliche Leder-Accessoires aus Leder aus dem Programm geworfen – angefangen von den hauseigenen iPhone-Hüllen bis zu Apple-Watch-Armbändern und AirTag-Haltern. Auch die Lederarmbänder des für seine Lederwaren bekannten Apple-Watch-Partners Hermès verkauft Apple nicht länger, für die Smartwatch gibt es Armbänder in neuen Materialien wie Gummi. Hermès selbst darf die Apple Watch aber weiterhin mit Armbändern etwa aus Kalbsleder vertreiben.

Der iPhone-Konzern setzt als Alternative auf ein "Feingewebe" genanntes Material, das an Leder erinnern soll und sich vor allem auch preislich an Lederwaren orientiert, so kostet eine solche iPhone-Hülle knapp 70 Euro. Manche Kunden zeigten sich nach Einführung wenig begeistert und berichteten von hässlichen Gebrauchsspuren und schnellen Abnutzungserscheinungen – zudem wirke der Rand der Finewoven-Hülle billig.

Als Begründung für den Lederverzicht verwies Apple auf das selbstgesteckte Umweltziel, bis 2030 klimaneutral zu arbeiten, mitsamt der riesigen Lieferkette. Die iPhone-Hüllen aus Feingewebe bestehen nach Angabe des Herstellers zu 68 Prozent aus Post-Consumer-Rezyklat und sollen damit die CO₂-Emissionen im Vergleich zu Leder reduzieren. Tierwohl wurde nicht speziell angeführt, Apples Feingewebe-Accessoires tragen auch keine Vegan-Zertifizierung.

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(lbe)