Lehrerfortbildung auf der Games Convention

Die Leipziger Spielemesse versteht sich als europäische Leitmesse für interaktive Unterhaltung. Und sie will Lehrern und pädagogisch interessierten Personenkreisen ein Angebot zur Erweiterung der Medienkompetenz liefern.

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Von
  • Gerald Jörns

Die Games Convention (GC) in Leipzig versteht sich inzwischen als europäische Leitmesse für interaktive Unterhaltung, Info- und Edutainment. So will sie denn auch Lehrern und anderen pädagogisch interessierten Personenkreisen ein breites Angebot zur Erweiterung der Medienkompetenz liefern.

Vom 18. bis 21. August präsentiert sich auf dem Leipziger Messegelände neben dem unfangreichen Spielangebot der GC-family-Bereich mit Lern- und Informationsangeboten. Zur Zielsetzung gehört die Förderung von Medienkompetenz bei Kindern, Eltern und Erwachsenen. Jedoch sind sich die Verantwortlichen wohl bewusst, dass bei Eltern, Lehrern und anderen Pädagogen auch noch vorhandene Hemmschwellen abzubauen sind: Durch Vorträge, Ausprobierstationen oder auch einfach nur durch kompetente Ansprechpartner soll eine Stärkung der Fähigkeiten im Umgang mit den elektronischen Medien ermöglicht werden. Hersteller und pädagogische Experten sollen eine individuelle Atmosphäre herstellen, die ein gemeinsames Testen und Erleben von Hard- und Software gestattet. Der GC-Experte Prof. Dr. Hartmut Warkus vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig gibt deutlich die Richtung vor: "Klar sein muss, dass gemeinsame Spiele und Lernen sowie Kontrolle und Bewertung dessen, was Kinder in Schule und Freizeit tun, nicht mit dem Grundschulalter endet. Eltern und Kinder sollten auch später noch, und da erst recht, gemeinsam lernen."

Für Lehrer ist die GC 2005 als Lehrerfortbildung in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern offiziell anerkannt worden. Als Nachweis gibt es ein Zertifikat beziehungsweise eine Teilnahmebescheinigung. Beginnen sollten die Lehrkräfte beispielsweise mit dem Einführungsvortrag von Warkus; im Plenum findet zudem jeden Tag eine Fülle von Veranstaltungen statt: So werden beispielsweise Lernprogramme präsentiert, der dienstälteste Spieletester der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle USK steht zum Gespräch zur Verfügung, die Redaktion der Kinderfernsehzeitung "Flimmo" stellt ihre Kinderfernsehempfehlungen vor. Vertreter der Uni Leipzig referieren zum Thema Medienkonvergenz und stellen das Thema Klingeltöne zur Diskussion. Mit dem Duden-Chefredakteur kann zudem über Sinn und Unsinn der neuen deutschen Rechschreibung gestritten werden. Die Internauten wollen ein neues Webportal für sicheres Surfen vorstellen.

Lehrer werden jedoch nicht mit einem abzuarbeitenden Laufzettel begrüßt, sondern können sich je nach Interessenlage ihr Lernprogramm selbst zusammenstellen. Die GC bietet Lehrkräften zudem die einmalige Chance, ihre konsumorientierte Klientel einmal in der Freizeit als erfahrene Spieler mit elektronischen Produkten zu erleben und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Zur Games Convention in Leipzig siehe auch:

(Gerald Jörns) / (jk)