CES

Lenovo Smart Paper: Schreibtablet mit E-Ink-Display

Lenovo stellt mit dem Smart Paper einen Konkurrenten für Kindle Scribe und reMarkable vor. Beim ersten Ausprobieren überzeugte die Handschrifterkennung.

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(Bild: heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Robin Brand

Eigentlich ist Lenovo etwas spät dran mit dem auf der CES vorgestellten E-Ink-Schreibtablet Smart Paper – aber es könnte sich als attraktive Konkurrenz für Amazon, Huawei und reMarkable erweisen. Wir haben es auf der Messe kurz angetestet.

E-Ink-Tablets mit Schreibfunktion sind auf dem Vormarsch, nach Amazon, Huawei und zuletzt Xiaomi eifert nun auch Lenovo dem Prinzip des reMarkable-Tablets nach. Wie die Vorgenannten ist Lenovos Smart Paper mit einem 10-Zoll-Display ausgestattet. 1872 × 1404 Pixel ergeben eine Punktdichte von 227 dpi, zum Vergleich: Das Panel des Kindle Scribe löst 300 Bildpunkte pro Zoll auf. Die Helligkeit passt das Smart Paper in 24 Stufen an die Umgebungshelligkeit an, in ebenso vielen Stufen lässt sich die Farbtemperatur von hellblau bis blassgelb regulieren.

Das Display passt Lenovo wie Amazon das des Kindle Scribe asymmetrisch ein. Am breiteren linken Rand lässt sich das Tablet beim Lesen halten, außerdem findet in einer Mulde der Stylus Platz. Der Digitizer erkennt 4096 Druckstufen und ist neigungssensitiv. Für Sprachaufnahmen sind zwei Mikrofone an Bord.

(Bild: heise online)

Das auf Android AOSP basierte Tablet bestückt Lenovo mit einigen Apps wie Kalender, eBook-App, Rechner, Uhr, Mail-Client und Notizapp vor. eBooks kann man über den vornehmlich mit englischsprachigen Büchern bestückten eBooks.com-Store beziehen oder ePubs anderer Bezugsquellen auf das Tablet ziehen. Eine Companion-App für iOS, Android und Windows synchronisiert Dokumente, Notizen und Bücher über mehrere Geräte. Lenovo verzichtet auf den Google Play Store, Apps lassen sich aber per APK aufs Tablet laden.

Beim Schreiben auf dem Tablet nahmen wir eine minimale Latenz wahr, die nach kurzer Eingewöhnung nicht weiter störte. Der Stylus gleitet etwas widerstandsloser über den Screen als ein Stift über Papier. Die offline arbeitende Handschrifterkennung knackte auch unleserlich Geschriebenes recht zuverlässig. Die Notizen, die man per Handschrifterkennung in formatierbaren Text umgewandelt hat, sind danach auf darin benutzte Schlagwörter durchsuchbar.

Lenovo stattet das Tablet mit einem schwächlichen Vierkern-Rokchip-SoC aus. Die vier Kerne des RK3566 takten mit maximal 1,8 GHz. Diesem stehen 4 GByte Hauptspeicher zur Seite, der 64 GByte fassende interne Speicher lässt sich nicht erweitern. Kopfhörer verbindet das Tablet per Bluetooth 5.2 oder USB-C, eine Kopfhörerbuchse findet sich nicht am Gerät. Mit einer Akkuladung des 3550 mAh fassenden Akkus soll man laut Lenovo bis zu 170 Seiten mit Notizen befüllen können. Lenovo ruft 479 Euro für das ab Januar erhältliche Tablet auf und liefert es samt Stift und Folio-Cover aus.

Korrektur: In einer vorigen Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, das reMarkable 2 könne ePubs nicht verarbeiten. Wir haben die Stelle gestrichen.

Hinweis: Der Veranstalter der CES hat die Reisekosten des Autors übernommen.

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