Lenovo meldet Verlust und wechselt den Chef aus

William Amelio wurde durch den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Yang Yuanqing ersetzt, nachdem der Computerhersteller im vergangenen Quartal 97 Millionen US-Dollar in roten Zahlen schrieb.

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Nach der Verlustankündigung vor knapp einem Monat hatte der chinesische Computerhersteller Lenovo bereits die Entlassung von 2500 Mitarbeitern bekannt gegeben, nun hat der CEO selbst seinen Hut genommen. William Amelio wurde durch den bisherigen Chairman Yang Yuanqing ersetzt, nachdem Lenovo das vergangene Quartal mit einem Verlust von 96,7 Millionen US-Dollar (75,2 Millionen Euro) abschloss. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte das Unternehmen noch 172 Millionen US-Dollar in schwarzen Zahlen geschrieben. Der Lenovo-Gründer Liu Chuanzhi ersetzt Yang als Chairman, Senior Vice President Rory Read nimmt die neu geschaffene Stelle des Präsidenten und Chief Operating Officer ein.

Lenovo hatte im vergangenen Quartal einen Umsatzrückgang von 20 Prozent auf 3,69 Milliarden US-Dollar zu verkraften. In den vier Monaten habe der Computerhersteller wie so viele andere Unternehmen mit den wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen gehabt, sagte Yang laut einer Mitteilung in seiner neuen Rolle als CEO. Er verweist darauf, dass sein Unternehmen bereits Maßnahmen zur Kosteneinsparung ergriffen habe. Zusätzlich soll Lenovo künftig in Folge von Umorganisierungen schneller auf wechselnde Marktbedingungen reagieren können.

Geografisch aufgeteilt erwirtschaftete Lenovo im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 1,6 Milliarden US-Dollar und damit 45 Prozent seines Umsatzes in China. Die Zahl der ausgelieferten Geräte sei hier im Vorjahresvergleich um 1 Prozent zurückgegangen, während der Absatzrückgang branchenweit 7 Prozent betragen habe. In Amerika, wo Lenovo mit 904 Millionen US-Dollar 25 Prozent seines Umsatz erwirtschaftete, betrug der Absatzrückgang 6 Prozent gegenüber branchenweit 3 Prozent. Der Umsatz in Europa, Naher Osten und Afrika betrug 735 Millionen und damit 20 Prozent. Hier ging die Zahl der ausgelieferten Geräte um 3 Prozent zurück, während der Rückgang insgesamt 1 Prozent betrug. (anw)