Lenovo entlässt 2500 Mitarbeiter

Der viertgrößte Computerhersteller erwartet einen Quartalsverlust. Nun sollen weltweit elf Prozent der Belegschaft auf die Straße gesetzt werden.

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Der viertgrößte Computerhersteller der Welt, Lenovo, erwartet Verluste und plant die Entlassung von 11 Prozent seiner Mitarbeiter. Weltweit sollen rund 2500 Angestellte ihren Job verlieren, außerdem Prämien für Spitzenmanager um 30 bis 50 Prozent gekürzt werden. Mit den Umstrukturierungen will Lenovo bis zum Ende des Geschäftsjahres 2009/2010 am 31. März 2010 rund 300 Millionen US-Dollar einsparen, teilt Lenovo mit.

"Die Maßnahmen, die wir heute ergreifen, sind nicht einfach", sagte Lenovo-Präsident William Amelio. Doch seien die Schritte notwendig, um in der Wirtschaftskrise im Wettbewerb bestehen zu können. Die Höhe der Verluste im letzten Quartal des vergangenen Jahres nannte Lenovo nicht. Bereits im Quartal zuvor hatte das Unternehmen einen Gewinneinbruch um 78 Prozent gemeldet.

Das Unternehmen, das 2004 die Computersparte von IBM übernommen hatte, will auch die Geschäftsbereiche auf seinem wichtigsten Markt in China und in der Asien-Pazifik-Region in die Geschäftseinheit "Asia Pacific and Russia" zusammenlegen. Lenovo erzielt rund 40 Prozent seiner Einnahmen in China. "Auch wenn die Integration mit dem PC-Geschäft von IBM ein Erfolg war, hat das Ergebnis im letzten Quartal unsere Erwartungen nicht erfüllt", sagte Vorstandschef Yang Yuanqing. Die Kürzungen sollen nach seinen Worten in einer unsicheren Wirtschaftslage sicherstellen, dass die Geschäfte "ertragreich und effektiv laufen und in der Zukunft weiter zulegen".

Die Verlustankündigung, die Bekanntgabe dieser Pläne sowie von Umbesetzungen in der Führungsetage – beispielsweise verlässt der für Amerika verantwortliche Scott DiValerio Lenovo – hat heute an der Börse Hongkong für einen Kurssturz der Aktie des Unternehmens um über 26 Prozent gesorgt. Gestern war der Handel mit Lenovo-Aktien ausgesetzt worden. Analysten werfen Lenovo laut Wall Street Journal vor, es verpasst zu haben, auf den wichtigen Märkten im Verbrauchersegment Fuß zu fassen. (anw)