Leo Computer vor dem Aus

Der PC-Hersteller Leo Computer meldet Insolvenz an. Als möglicher Grund für die Finanznöte gelten Probleme beim Verkauf eines vom Lebensmittel-Discounter Norma angebotenen PCs.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 87 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Benjamin Benz

Der PC-Hersteller Leo Computer hat heute beim Amtsgericht Offenburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Laut Medienangaben hatte kurz zuvor der Kreditversicherer Euler Hermes die Zulieferer informiert, dass er keine Warenlieferungen für Leo Computer mehr versichern werde. Als möglicher Grund für die Finanznöte bei Leo gelten Probleme beim Verkauf eines vom Lebensmittel-Discounter Norma angebotenen PCs.

Noch vor wenigen Tagen sagte der seit 16 Jahren amtierende Geschäftsführer Torsten Duffner in einem Interview: "Für mich ist es nach so vielen Jahren nun Zeit, etwas Neues anzupacken". Allerdings hieß es da noch, dass der Vertriebsleiter Rico Siefermann die Nachfolge antrete, ein sanfter Übergang geplant sei und sich an der Gesamtstrategie nichts ändern werde.

Die Firma Leo Computer hat ihren Sitz in Appenweier nördlich von Offenburg und unterhält eine Niederlassung in Dessau. Business-Notebooks und -PCs sowie Server verkauft Leo nach dem Build-to-Order-Prinzip unter der Hausmarke Delphin. Die Produktlinie Piranha richtet sich indes eher an Privatkunden. Unter dem Label Shark mischt Leo auch im Projektgeschäft mit. So lieferte Leo zuletzt einen Shark-Rechner an Norma. Der PC mit Core 2 Duo E4600, 2 GByte RAM, GeForce 8400GS und 500-GByte-Festplatte war ab dem 30. Juni für 499 Euro zu haben. Eine der Tücken des Projektgeschäfts sind Rücknahmeklauseln für Geräte, die der Discounter nicht abverkauft. (bbe)