Leo Kirch verabschiedet sich von seinen Mitarbeitern

KirchMedia will ihr Insolvenzverfahren selbst in die Hand nehmen. Ein vom Gericht bestellter Insolvenzverwalter soll die Geschäftsführung beaufsichtigen.

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KirchMedia will das Insolvenzverfahren selbst in die Hand nehmen. Ein vom Gericht bestellter Insolvenzverwalter soll die Geschäftsführung beaufsichtigen, sagte heute der künftige Geschäftsführer Wolfgang van Betteray. Die Insolvenz soll nach dem Willen der Gläubiger aber nicht das Ende des zweitgrößten deutschen Medienunternehmens bedeuten. Die Banken seien zu kurzfristigen Krediten bereit, um das Unternehmen vor dem Zusammenbruch zu bewahren, meinte Wolfgang Hartmann, Vorstandsmitglied bei der Commerzbank. KirchMedia hat heute beim Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Bundesweit sind rund 10.000 Mitarbeiter betroffen.

Unterdessen hat sich Leo Kirch in einem Brief von seinen Mitarbeitern verabschiedet. Darin heißt es, es sei nicht sicher, wie es mit dem Unternehmen weitergehe, "aber auch die Verhandlungen der letzten Wochen haben gezeigt, dass Sie etwas Werthaltiges geschaffen haben. Es ging mir nicht darum, ein mächtiges, sondern -- für Auge und Ohr -- ein vertikal integriertes Medienunternehmen zu schaffen. Es durfte auch erfolgreich sein." Bevor Leo Kirch seinen Abschiedsbrief mit einem Segenswunsch für seine ehemaligen Mitarbeiter schließt, beteuert er, er hätte gerne "weiterhin für unsere Firma und ihre Zukunft gestanden und Sorge getragen. Nun ist mir die Führung aus der Hand genommen worden." (anw)