Lernen via Internet wird zur Normalität

Immer mehr Studenten werden nach Expertenschätzung in den kommenden Jahren statt im Hörsaal vor dem heimischen Computer Platz nehmen und per Internet studieren.

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  • dpa

Immer mehr Studenten werden nach Expertenschätzung in den kommenden Jahren statt im Hörsaal vor dem heimischen Computer Platz nehmen und per Internet studieren. Auch die Weiterbildung von Beschäftigten bei Banken, im Handel oder in der Industrie erfolgt zunehmend online. "Die Integration des Internet in Lernprozesse wird in den kommenden Jahren zur Normalität werden", sagte der Projektleiter des internetgestützten Studienganges E-Commerce an der Berufsakademie Heidenheim, Werner Sauter, in einem dpa-Gespräch.

Nach seiner Ansicht liegen die Vorteile klar auf der Hand: Studenten und Berufstätige würden durch Online-Kurse, bei denen der Lernstoff über das Internet verbreitet wird, unabhängig von Stundenplänen und Seminarorten. Vor dem eigenen Rechner könne jeder Teilnehmer seinen eigenen Rhythmus finden. "Wenn ich dagegen im Unterricht sitze, muss ich mich dem Lerntempo anpassen", sagte Sauter. Zudem vermittle das Lernen via Internet die auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt unabdingbare Fähigkeit, das weltweite Netz gezielt zu nutzen. "Mit Tafel und Kreide kann man das nicht machen."

Die Heidenheimer Berufsakademie testet seit Januar in einem Pilotprojekt das bundesweit erste internetgestützte BWL-Studium mit Schwerpunkt E-Commerce. Dabei lösen nach Sauters Angaben 32 Studenten von zu Hause aus Aufgaben und diskutieren diese im Chat. Die Studieninhalte entwickelten Dozenten der Akademie und Wirtschaftsvertreter. Seit Mai biete die Berufsakademie zusätzlich Online-Kurse an, in denen sich Kaufleute und Betriebswirte berufsbegleitend weiterbilden können. "Diese Leute haben keine Zeit, drei oder vier Wochen lang ein Seminar zu besuchen", sagte Sauter.

Zum Teil finde der Unterricht aber auch in Zukunft noch im realen Raum statt, sagte Sauter. "Bei uns beginnt jede Lehreinheit mit einem Präsenztag, an dem ein Dozent in das Thema einführt und Aufgaben stellt." Ergebnisse würden bei Workshops präsentiert, Prüfungen müssten zumindest vorerst noch in den Akademieräumen abgelegt werden. Dabei gehe es auch darum, soziale Kompetenz zu erwerben. "Die Kommunikation im Netz funktioniert einfach besser, wenn man sich persönlich kennt." (dpa) (jk)