Lernout & Hauspie kauft Dictaphone

Lernout und Hauspie, Spezialist für Spracherkennung und Übersetzung, übernimmt mit Dictaphone einen führenden Hersteller für Diktiersysteme.

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Die belgische Softwareschmiede Lernout&Hauspie (L&H), Spezialist in Sachen Spracherkennungs- und Übersetzungstechnik, übernimmt zum Ende April Dictaphone. Die Akquisition ist eine konsequente Fortführung von L&Hs Einkaufstour: In den vergangenen drei Jahren kauften die Belgier über 20 Firmen auf; der letzte große Deal war Ende 1998 die Übernahme des Übersetzungsspezialisten Globalink.

Mit Dictaphone holte sich L&H jetzt ein Unternehmen ins Haus, dessen Name in den USA als Synonym für Diktiergeräte steht. Die Stradforder sind vor allem im Medizinbereich stark, rund 60 Prozent aller amerikanischen Krankenhäuser nutzen Dictaphones Hard- und Software zum Verfassen von Krankenberichten. Allerdings stützt sich Dictaphone bislang auf IBMs ViaVoice-Erkennungstechnik für die Umsetzung von Sprache in Text – das dürfte sich mit der Übernahme von L&H sicher ändern.

Die Belgier hatten erst kürzlich angekündigt, drei separate Unternehmenszweige zu gründen: Neben Telecommunication & Enterprise Solutions und Globalization and Internet Translation gehört dazu eine Healthcare Solutions Group. Diese bekommt nun durch die Übernahme von Dictaphone eine amerikanische Basis; 2.300 Mitarbeiter und das Dictaphone-Management sollen komplett zu L&H wechseln. L&Hs Stab umfasst zurzeit rund 2.000 Mitarbeiter, auch der Umsatz der Belgier liegt mit 344 Millionen US-Dollar unter dem Dictaphones (350 Millionen US-Dollar). Die Dictaphone-Übernahme erfolgt in einem Aktientausch im Wert von 511 Millionen US-Dollar, zudem übernehmen die Belgier 425 Millionen US-Dollar Fremdkapital des US-Unternehmens. (uk)