Lieferroboter-Sterben: FedEx stellt Roxo ein

Nach Amazon fährt nun auch FedEx sein Lieferroboter-Programm zurück. Roxo-Roboter werden keine Pakete ausliefern.

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Der Lieferroboter Roboter Roxo beim Ausliefern von Paketen in einem Feldtest.

(Bild: RedEx)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-Kurier- und Logistikdienstleister FedEx hat seine Lieferroboter Roxo eingestellt. Wie schon Amazon mit seinem Scout-Programm hat auch FedEx die Vision infrage gestellt, Pakete auf der letzten Meile mit Robotern zuzustellen. FedEx wollte den Roboter dazu benutzen, Paketsendungen noch am selben Tag auszuliefern. Wie Robotics 24/7 berichtet, habe Siriram Krishnasam, CTO bei FedEx, in einer E-Mail an die Mitarbeiter das Ende der Roboter, die Teil des "DRIVE"-Programms sind, angekündigt.

Eine genaue Begründung für die Einstellung des Programms nennt Krishnasam nicht. "Obwohl Robotik und Automatisierung wichtige Säulen unserer Innovationsstrategie sind, hat Roxo die notwendigen kurzfristigen Wertanforderungen für DRIVE nicht erfüllt", heißt es in einer der E-Mails an die Mitarbeiter. Die in das Projekt gesteckte Forschungs- und Entwicklungsarbeit sei aber nicht verloren. Sie habe dem wichtigen Zweck gedient, das "Verständnis und die Nutzung von Robotertechnik schnell voranzutreiben".

FedEx hat Roxo zusammen mit der Deka Research and Development Corp. 2019 gemeinsam ins Leben gerufen. Der Lieferroboter basiert auf einem iBot-Rollstuhl, eine Entwicklung von Deka. Er hat sechs Räder und kann eine Achse anheben, um etwa Treppenstufen und Bürgersteigkanten zu überwinden. Seine Maximalgeschwindigkeit beträgt etwa 16 km/h. Damit sollte er Pakete in seinem Laderaum bis zu einem Gesamtgewicht von 45 kg ausfahren. Die Roxo-Roboter sollten in einem Radius von bis zu 8 km um lokale Zustellzentren operieren.

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Kameras und Sensoren ermöglichen ihm autonomes Fahren. Menschliche Controller können seine Bewegungen überwachen und gegebenenfalls eingreifen und ihn manuell steuern. Über ein Display können den Empfängern und Verkehrsteilnehmern Informationen übermittelt werden. Die Paketempfänger müssen die Lieferung zu einem bestimmten Zeitpunkt unter Eingabe eines Abholcodes dem Roboter entnehmen.

Getestet wurde Roxo nicht nur in den USA, sondern auch in Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Dubai. Offensichtlich sollte er die Personalknappheit bei den Lieferfahrern ausgleichen.

FedEx ist nicht das einzige Unternehmen, das sein Lieferroboter-Programm überdenkt. Anfang Oktober hat Amazon angekündigt, sein Scout-Projekt zurückfahren zu wollen. Die Lieferroboter des Online-Händlers hätten nicht ganz die Wünsche der Kunden erfüllen können.

Der Markt mit Lieferrobotern ist groß. Darin tummeln sich Hersteller wie Nuro, Kiwibot, Coco und Starship Technologies. Bei Letzterem läuft es aber nicht ganz rund: Starship musste im Juni etwa 11 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen.

(olb)