Amazon gibt Entwicklung von Lieferrobotern für Gehwege auf
Der Roboter Scout sollte Amazon-Kunden ihre Waren bis zur Haustür rollen. Nun wird das Projekt eingestellt: Der Lieferroboter habe die Wünsche nicht erfüllt.
- Tilman Wittenhorst
- mit Material der dpa
Amazon stellt seine Tests kleiner Lieferroboter, die auf dem Gehweg fahren, ein. Der weltgrößte Online-Händler hatte die Versuche seit drei Jahren unter anderem in einem Wohngebiet in der Nähe von Seattle gestartet und später auf weitere US-Städte ausgeweitet. Das Entwicklungsteam sei aufgelöst worden und den Mitarbeitern sollten Jobs in anderen Bereichen des Konzerns angeboten werden, sagte eine Amazon-Sprecherin dem Finanzdienst Bloomberg.
Konzept hat nicht funktioniert
Die "Scout" genannten elektrisch betriebenen Fahrzeuge sehen aus wie eine große Kühlbox auf sechs Rädern. Sie bewegen sich in Schrittgeschwindigkeit zum Lieferziel. An dem Projekt hätten weltweit rund 400 Leute gearbeitet, berichtet Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.
Die Idee eines autonomen Lieferroboters wolle man zwar weiter prüfen, aber das bisherige Konzept habe nicht funktioniert, schreibt der Finanzdienst. Laut Amazon habe das Projekt die Wünsche der Kunden nicht ganz erfüllen können. Dabei hatte Amazon noch vor gut einem Jahr große Pläne und organisierte die Entwicklung des Lieferroboters an mehreren Standorten weltweit, etwa in Helsinki, Tübingen und Cambridge.
Auch andere Firmen arbeiteten in den vergangenen Jahren an ähnlichen Lieferrobotern – etwa der Vorreiter Starship Technologies. Ein großer Durchbruch für die Technik blieb jedoch bisher aus. Die Roboter kommen meist im eingeschränkten Rahmen in einzelnen Gegenden sowie auf einem Firmengelände oder Universitätscampus zum Einsatz. Zu den Problemen gehört etwa, dass Roboter manchmal auf Gehwegen steckenbleiben und abgeholt werden müssen.
(tiw)