Lilium: Marktstart vollelektrischer Flugtaxis auf 2025 verschoben

Der deutsche Flugtaxi-Entwickler Lilium verschiebt den Marktstart fĂĽr seine vollelektrischen Flugzeuge auf 2025. GrĂĽnde gibt es dem Chef zufolge mehrere.

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(Bild: Lilium)

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Das deutsche Flugtaxi-Unternehmen Lilium aus München verschiebt die Markteinführung seines vollelektrischen, senkrecht startenden Flugtaxis auf 2025. Ursprünglich war der erste kommerzielle Betrieb und damit auch erste Einnahmen für 2024 geplant. Als Gründe nannte der eVTOL-Hersteller etwa die COVID-Pandemie und Detailgespräche mit den Zulassungsbehörden gegenüber der Welt am Sonntag.

Es sei ein hochkomplexes Programm und bei der Sicherheit wolle man keine Abstriche machen, erklärte Daniel Wiegand, Gründer und CEO von Lilium. Die erste "Handvoll" Flugtaxis sollen im kommenden Jahr zu Zertifizierungszwecken bei den Regulierungsbehörden gebaut werden, erklärt das Unternehmen in einem Blog-Beitrag. Anschließend sollen in den folgenden 15 bis 18 Monaten letzte Tests durchgeführt werden, bevor die für 2025 angestrebte Zulassung erfolgt.

Unmittelbar nach der Zulassung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und der US-Luftfahrtbehörde (FAA) soll die Serienproduktion beginnen. Die Sicherheitsstandards für eVTOL entsprächen denen von Verkehrsflugzeugen. "Bei der Sicherheit darf es keine Kompromisse geben", stellte COO Yves Yemsi im vergangenen Oktober fest, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens weiter.

In der Vergangenheit wurde an den Zielen des Unternehmens gezweifelt. So gab es Berichte von ehemaligen Mitarbeitern, dass es bei dem Prototyp, der 2020 einem Brand zum Opfer fiel, nicht gelungen sei, die Propeller für den Antrieb vollständig von der vertikalen in die horizontale Ausrichtung zu bringen. Eine größere Version des geplanten Fünfsitzers gab Lilium 2021 bekannt, dessen Zertifizierung ursprünglich für das kommende Jahr geplant war.

Einen ersten erfolgreichen Testflug mit einem Prototyp konnte das Münchner Start-up 2017 absolvieren, eine neuere Version startete zwei Jahre später und schwebte anschließend auf der Stelle. Damals war bereits der kommerzielle Einsatz in mindestens zwei Städten für 2025 vorausgesagt worden.

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Anfang März gaben der Flugausbilder FlightSafety und der Luftfahrtdienstleister NetJets eine Kooperation mit Lilium bekannt. Demnach wird NetJets, der Lilium auch beim Vertrieb unterstützen will, das Recht zum Kauf von 150 Lilium-Flugzeugen eingeräumt, FlightSafety könnte Schulungen und Simulatoren entwickeln. Die später autonom geplanten Flugreisen sollen im ersten Schritt mit Piloten umgesetzt werden.

Lilium habe auch die Unterlagen für die US-Börse aktualisiert, heißt es in dem Beitrag der Welt am Sonntag weiter. In einem Ende Februar veröffentlichten Aktionärsbrief und einem Pressegespräch sei noch keine Rede von einer möglichen Verschiebung des Marktstarts gewesen. Lilium absolvierte im September 2021 seinen Börsengang "durch die Hintertür" mit einer Special Purpose Akquisition Company (SPAC) und fusionierte dafür mit dem "leeren Börsenmantel" Qell.

(bme)