Lintec bietet "Senioren-Computer" an

Senioren haben seit dem heutigen Donnerstag ihr eigenen Computer. Dabei handelt es sich um eine spezielle Kombination von Hardware, Software und Service.

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Von
  • Eckhard Paul

Die ältere Generation hat seit dem heutigen Donnerstag angeblich endlich ihren eigenen Computer. Er stammt von der Lintec Computer AG aus Taucha bei Leipzig und ist als Komplettlösung für die angestrebte Zielgruppe nach Firmenangaben weltweit einzigartig. Der Lintec Senior Club sei mit Senioren für Senioren entwickelt worden, sagte Hans Dieter Lindemeyer, Vorstandsvorsitzender der Lintec. Bei dem Angebot handele es sich um eine spezielle Kombination von Hardware, Software und Service. Der Senioren-Computer ist als ein Gemeinschaftsprojekt von Lintec mit dem Verein Senioren in der Wissensgesellschaft (VSiW e.V.) und der Gesellschaft für Wissenschaft und Marketing (GEWIMA) der Universität Leipzig entstanden.

Die eigentliche Computer-Hardware, eingebaut in ein CD-Player-ähnliches Gehäuse mit Display und Tastensteuerung am Gerät, wird zum Verkaufsstart in sechs Varianten ausgeliefert. Die leistungsstärkste Variante verfügt über einen Intel Pentium III Prozessor mit 1 GHz, eine 40 GByte Festplatte, ein DVD-Laufwerk mit integriertem CD/RW-Brenner sowie eine ISDN-Karte und Netzwerkanschluß für DSL. Alle Versionen werden mit Funktastatur und -maus ausgeliefert. Als Bildschirm kann ein handelsübliches Fernsehgerät über einen Scart-Anschluss angeschlossen werden; ein Anschluss für normale Computer-Displays ist aber ebenfalls vorhanden.

Schwerpunkt ist den Angaben zufolge eine einfach aufgebaute Software mit klar gegliederter Menüführung, leicht verständlichen Symbolen und großer Schrift. Mehrere Lern- und Bedienhilfen am Gerät selbst sowie spezielle Schulungsangebote sollen der "reiferen Jugend" den Einstieg in die Computerwelt erleichtern. Das als Betriebssystem installierte Windows ME mit der Lotus SmartSuite als Anwendungssoftware läuft dabei "nur" im Hintergrund – eine eigene Benutzeroberfläche legt sich beim Systemstart über die Standardsoftware und bietet dem Anwender dann die versprochen einfache Bedienung. Die Anwendungsmöglichkeiten seien zudem auf die Zielgruppe zugeschnitten, hieß es bei Lintec. Im Bereich Gesundheit könnten die Senioren zum Beispiel ihre eigene elektronische Gesundheitsakte führen, mit der sowohl der Arzt als auch sie selbst eigene Daten erfassen und verwalten können.

Die ersten Geräte sollen im Laufe des Septembers an Endkunden ausgeliefert werden. Die Preise für die Geräte liegen dann voraussichtlich – je nach Ausstattung und Zusatzgeräten – zwischen 2.500 und 5.000 Mark. Für das Jahr 2002 erwartet das Lintec-Projektteam Absatzzahlen zwischen 30.000 und 50.000 Geräten. Der Sektor Senioren-Computer soll den Angaben nach etwa 146 Millionen Mark zum geplanten Gesamtumsatz von 978 Millionen Mark für das Jahr 2002 beitragen. (ecp)