Linux-Dateisystem XFS soll verlässlicher arbeiten

Das dieser Tage nicht mehr von SGI, sondern von Red Hat gewartete Dateisystem soll Systemabstürze jetzt besser verkraften und kann Datenfehler in Dateisystemstrukturen erkennen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das XFS-Dateisystem soll Abstürze jetzt besser handhaben und Verfälschungen seiner Metadaten erkennen. Diese und andere Änderungen zum Verbessern der "Reliability" sind Teil der Neuerungen, die das kürzlich freigegebene Xfsprogs 3.2.0 ermöglicht. Die Userspace-Programme zum Anlegen und Warten von XFS-Dateisystemen machen das aber nicht alleine, sondern brauchen dazu ein Betriebssystem, das die Version 5 des On-Disk-Formats von XFS beherrscht. Bei aktuellen Linux-Kerneln gilt das noch als experimentell; bei der in wenigen Wochen erwarteten Linux-Version 3.15 soll das neue On-Disk-Format aber als reif für den produktiven Einsatz gelten.

Freigegeben wurden die neue Xfsprogs-Version vom Red-Hat-Mitarbeiter Dave Chinner. Er kümmert sich nicht nur um die XFS-Werkzeuge, sondern ist dieser Tage auch Hauptansprechpartner zum XFS-Code im Linux-Kernel. Beide Jobs hat er im Februar voll übernommen, als SGI diese Positionen aufgegeben hat (1, 2). Die früher Silicon Graphics, Inc genannte Firma hatte XFS in den Neunzigern für sein UNIX-V-Betriebssystem IRIX entwickelt und später auf Linux portiert; bis kurz vor der Übergabe an Chinner waren stets SGI-Mitarbeiter die Hauptansprechpartner zum XFS-Code.

Red Hat ist bereits einige Jahre in der XFS-Entwicklung involviert. Das noch in diesem Jahr erwartete Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL7) wird standardmäßig XFS nutzen, das sich dort für bis zu 500 TByte große Datenträger eignen soll; bei RHEL6 nennt Red Hat ein Limit von 100 TByte. Das von allen Mainstream-Linux-Distribution derzeit standardmäßig verwendete Dateisystem Ext4 soll sich in RHEL7 für Datenträger mit bis zu 50 TByte eignen; bei RHEL6 unterstützte es maximal 16 TByte.

Zur Entwicklung des Linux-Kernels 3.15 siehe auch:

(thl)