Linux-Desktop LXQt 1.3.0 verbessert Dateimanager und behebt Fehler

Die Entwickler der schlanken und auf dem Qt-Framework basierenden Desktop-Umgebung LXQt bessern Fehler aus und schrauben dezent am Datei- und Session-Manager.

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Screenshot vom LXQt-1.3.0-Desktop

(Bild: Screenshot / dmk)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tim Schürmann

Die leichtgewichtige LXQt-Desktopumgebung steht ab sofort in Version 1.3.0 bereit. Die Projekt-Maintainer haben darin vorrangig Fehler korrigiert und den Dateimanager verbessert.

Die meisten Änderungen betreffen den Dateimanager PCManFM-Qt und seine Bibliothek LibFM-Qt. Unter anderem lässt sich jetzt in allen Darstellungen das standardmäßig genutzte weiche Scrolling abschalten. Das gelang zuvor nur für die Listen- und Kompakt-Ansichten. Erstellt man eine neue Datei, schlägt PCManFM-Qt nun den allgemeinen Dateinamen "New file" und nicht mehr "New text file" vor. Notwendig war diese Änderung vorwiegend im Hinblick auf die in vielen Linux-Systemen genutzte Bibliothek Glib, die ab der Version 2.75.1 leere Dateien nicht mehr automatisch als Textdateien ansieht.

Weitere Neuerungen betreffen den Umgang mit dem Desktop: Greift man in dessen Konfiguration ein, "zittern" nach der Übernahme der Änderungen die Elemente auf dem Desktop wieder. Des Weiteren setzt LXQt 1.3.0 für den Desktop einen Titel, wie die Entwickler in der Release-Ankündigung schreiben. Damit kommen die LXQt-Entwickler einigen Wayland Compositors entgegen, die über vorgegebene Regeln die Darstellung der Fenster manipulieren. Der neue Titel erlaubt es den Compositors, gezielt die Desktop-Ansicht zu beeinflussen.

Bislang arbeitete lxqt-sudo als grafisches Frontend für sudo und su. In LXQt 1.3.0 kann das Werkzeug die erweiterten Rechte auch mit dem Programm doas einholen, das vor allem bei OpenBSD zum Einsatz kommt. Weitere Arbeit floss in die Übersetzungen und den Session-Manager. Letztgenannter erkennt jetzt den Window Manager und das System Tray besser. Im Terminal haben die Entwickler vorwiegend Bugs gejagt. So funktioniert in QTerminal der Farbwechsel zwischen hellem und dunklem Farbschema wieder fehlerfrei, während unter Wayland das Kontextmenü an der korrekten Stelle erscheint.

Im Hintergrund haben die LXQt-Entwickler bereits mit der Umstellung auf Qt 6 begonnen. Zwar sind die Arbeiten daran schon recht weit fortgeschritten, die dazu von LXQt genutzten KDE Frameworks 6 liegen allerdings noch nicht in einer stabilen Fassung vor. LXQt 1.3.0 basiert daher weiterhin auf Qt 5.15 und somit der letzten Version aus der 5er-Reihe mit Long Term Support.

Etwa das gerade erschienene Fedora 38 gibt es auch mit LXQt-Desktopumgebung. Sie ist jedoch noch auf Stand LXQt 1.2. Ausprobieren lässt sich LXQt 1.3.0 jetzt schon etwa in Arch-Linux, andere Distributionen dürften aber ebenfalls bald eine Aktualisierung auf den neuen Stand anbieten.

(dmk)