Linux-Distribution Porteus Kiosk 5.4.0 bringt viele kleine Ă„nderungen
Die neue Version des Kiosksystems aktualisiert den Unterbau, schraubt an der automatischen Konfiguration und optimiert die Bildausgabe.
Kiosksysteme schränken den Zugriff auf einen Rechner drastisch ein und dienen so etwa als Informationsterminal in Museen oder als Werbetafel. Porteus Kiosk startet automatisch einen Browser im Vollbildmodus, die gewünschten Restriktionen klickt man im Installationsassistenten zusammen.
Alternativ lassen sich die Einstellungen in einer Konfigurationsdatei vorgeben, was wiederum eine automatische Einrichtung ermöglicht. Das neue Porteus Kiosk 5.4.0 kann dort über die Einstellung "import_certificates="
auch Zertifikate im DER-Binärformat importieren.
Konfiguration vom Server
Die Konfigurationsdateien können sich die Kiosksysteme auch von einem HTTP-Server holen. Der darf ab sofort die Einstellungen dynamisch erstellen. Die Kiosksysteme geben dabei gewünschte Einstellungen sowie weitere Informationen über Parameter in der entsprechenden URL vor. Das Changelog nennt als Beispiel-Einstellung für einen Client:
kiosk_config=https://domain.com/kiosk-config.php?device=nuc&sound=0.3
Der Bildschirmschoner nutzt standardmäßig Hardware-beschleunigte Videodekodierung, sofern das System eine solche unterstützt. Via HDMI angeschlossene Bildschirme lassen sich über das Werkzeug "cec-client" steuern. Sollte der Xorg-Server die Grafikkarte nicht ordnungsgemäß in Betrieb nehmen, probiert Porteus Kiosk 5.4.0 automatisch die Treiber für Modesetting, Fbdev und VESA durch.
Aktuelle Gentoo-Basis
Porteus Kiosk basiert auf Gentoo, die genutzten Pakete stammen aus der aktuellen Fassung des Stable Branch. Als Browser stehen Mozilla Firefox ESR 91.7.1 und Google Chrome 98.0.4758.102 zur Auswahl. In Firefox ist jetzt standardmäßig das OpenH264-Plugin aktiv, was unter anderem Videokonferenzen via WebRTC ermöglicht. In Chrome haben die Porteus-Kiosk-Entwickler die Schaltfläche "Share this page" versteckt.
Weiterhin behebt Porteus Kiosk 5.4.0 einige kleinere Unzulänglichkeiten und Fehler. Wechselt man etwa zu einem zweiten Tastaturlayout, lassen sich keine standardmäßig verbotene Tastenkombinationen mehr nutzen. Zudem bietet Chrome nicht mehr an, zuvor geschlossene Seiten erneut zu öffnen. Dieses Angebot erschien unter anderem nach einem Neustart auf Kiosksystemen, die das Speichern erlauben.
Kommerzielle Version
Passend zum Porteus Kiosk bietet der Entwickler Porteus Solutions einen kommerziellen Server an, ĂĽber den sich die Clients konfigurieren und insbesondere auch steuern lassen. In dessen Version 5.4.0 entdeckt der Server nicht nur Clients flotter, sondern nimmt nur noch drei statt fĂĽnf Verbindungen auf einmal an. Dies soll den Overhead reduzieren, wenn mehrere Clients gleichzeitig booten. Installiert man den Server in einer mit VMWare gestarteten virtuellen Maschine, starten dort auch die Gasterweiterungen korrekt.
Porteus Kiosk steht ausschließlich für 64-Bit-Systeme mit x86-Architektur zum Download bereit. Das zugehörige ISO-Image ist dabei gerade einmal rund 150 MByte groß.
Siehe auch:
- Porteus: Download schnell und sicher von heise.de
Pinguins Kiosk, Kurzvorstellung von Porteus Kiosk 5.0.0 in der c't
(dmk)