Linux-Entwickler veröffentlichen jede Menge neue Kernel-Versionen

Insgesamt zehn neue Kernel-Versionen gaben die Kernel-Entwickler Ende vergangener Woche frei. Einige der Linux-Kernel stopfen Sicherheitslücken, andere korrigieren Fehler.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Linux-Entwickler waren in den letzten Tagen der abgelaufenen Woche besonders emsig und stellten mit Kernel 2.4.35.4 und 2.6.22.13 sowie den Versionen 2.6.23.2 bis 2.6.23.8 zahlreiche neue Kernel für Anwender vor. Parallel dazu gab es für die experimentierfreudigen Linux-Nutzer mit Kernel 2.4.36-pre2 und 2.6.24-rc3 auch noch zwei neue Entwicklerversionen zum Testen.

Die Flut der 2.6.23.x-Kernel erklärte Greg Kroah-Hartman, einer der Verwalter der 2.6-Stable-Series, vor der Freigabe auf der Linux-Kernel-Mailingliste (LKML): Nach der Veröffentlichung von 2.6.23 und Version 2.6.23.1, die nur eine Fehlerkorrektur enthielt, hatten sich über hundert kleinere Korrekturen und Verbesserungen für die nächste 2.6.23.x-Variante angesammelt. Diese teilte er im Rahmen der Review zur besseren Übersicht in sechs Kategorien ein, die später bei der Veröffentlichung jeweils eine eigene Kernel-Version spendiert bekamen: 2.6.23.2 enthält Änderungen am Kernbereich von Linux, 2.6.23.3 Korrekturen für verschiedene Architekturen, 2.6.23.4 beseitigt Fehler im Netzwerk-Subsystem, 2.6.23.5 sammelt die Änderungen an den Netzwerk-Treibern, 2.6.23.6 merzt Fehler bei anderen Treibern aus und 2.6.23.7 beseitigt einige Dateisystem-Probleme.

Abgerundet wurde das Ganze dann noch durch 2.6.23.8, der zwei sicherheitsrelevante Lücken stopft. Die einzelnen Kernel-Versionen enthalten natürlich jeweils auch die Änderungen und Korrekturen der Ausgaben mit den niedrigeren Versionsnummern, sodass bei Bedarf mit Kernel 2.6.23.8 alle Patches auf ein System gelangen. Für Anwender, die noch nicht auf 2.6.23.x wechseln wollen, veröffentlichten die Kernel-Entwickler parallel die Version 2.6.22.13 mit den beiden Sicherheitspatches. Zwei andere Sicherheitslücken und einige weniger kritische Fehler beseitigt die Version 2.4.35.4 für Anwender, die noch immer der 2.4-Kernel-Serie anhängen. Diese und einige andere Korrekturen finden sich auch in 2.4.36-pre2, aus dem in den nächsten Monaten die Kernel-Version 2.4.36 hervorgehen soll.

Torvalds selbst veröffentlichte unterdessen mit 2.6.24-rc3 die dritte Vorabversion von 2.6.24. Sie schließt unter anderem im Konfigurationssystem die Zusammenlegung der i386- und x86_64-Verzeichnisse ab und bringt neben einem überarbeiteten cpufreq-Treiber für AMDs Quad-Core-CPUs Opteron und Phenom zahlreiche Korrekturen in den verschiedensten Bereichen des Kernels mit. Bis zur Fertigstellung von 2.6.24 dürften schätzungsweise noch vier bis sechs Wochen vergehen. (thl)