Linux-Notebook mit AMD Ryzen: HP Dev One von System76 mit 14-Zoll-Display

Der Linux-Hardware-Anbieter System76 stellt ein 14-Zoll-Notebook mit Ryzen-Achtkerner und Pop!_OS in Aussicht.

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HP Dev One

(Bild: System76 / HP)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian MĂĽssig

Die Webseite HPDevOne.com erregt Aufmerksamkeit unter Linux-Freunden: Sie verspricht ein 14-Zoll-Notebook mit Ryzen-Achtkerner und Full-HD-Bildschirm, das mit vorinstalliertem Linux statt Windows ausgeliefert wird. Bahnt sich ein Konkurrent fĂĽr Dells XPS 13 Developer Edition an? Die Antwort lautet: ja und nein.

Das Dev One ist ein für Entwickler gedachtes HP-Notebook mit vorinstalliertem Linux. Konzept und Vertrieb gehen aber nicht auf die Kappe von HP, sondern von System76: Das US-Unternehmen ist ein etablierter Anbieter von Desktop-PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Linux – und zwar mit Pop!_OS, einer hauseigenen Ubuntu-Abwandlung. HP stellt in diesem Projekt nur die technische Basis und einen Teil des Produktnamens.

Der Haken für hiesige Interessenten: System76 verkauft seine Geräte primär in den USA. Inzwischen prangt auf der Dev-One-Webseite deshalb auch ein diesbezüglicher Hinweis. Es ist unklar, ob man das HP Dev One wie andere System76-Notebooks auch nach Europa liefern lassen kann. Selbst wenn: Man bekäme dann ein Notebook mit US-Tastatur und -Netzteil, denn Lokalisierungen nimmt der Anbieter nicht vor. Und im Falle eines Defekts muss man das Gerät womöglich auf eigene Kosten wieder in die USA schicken.

Wir konnten bislang nicht in Erfahrung bringen, welches Notebookmodell von HP als technische Basis dient. Ausgehend von Ausstattungsmerkmalen und Preis (1100 US-Dollar) käme am ehesten das ProBook 445 infrage, doch dessen aktuelle Iteration G8 sieht leicht anders aus als das Modell auf dem von System76 verwendeten Bild. Gleiches gilt für die teureren EliteBook 645 G9 und EliteBook 845 G8.

In allen drei Notebooks stecken Ryzen-5000-Prozessoren. Ob diese auch im HP Dev One verwendet werden oder das Linux-Notebook auf die 6000er-Generation und ein entsprechendes HP-Modell wartet, ist unklar. Noch kann man das Dev One auch gar nicht kaufen, sondern sich nur auf eine Interessentenliste setzen lassen.

Und leider ist auch nicht garantiert, dass man nach einer erfolgreichen Barebone-Identifizierung ein bei System76 heruntergeladenes Pop!_OS-Image ohne Weiteres auf ein hierzulande verkauftes Gerät bekommt. Dort wäre dann nämlich ein UEFI-BIOS an Bord, während direkt von System76 verkaufte Notebooks die Hardware in der Regel mittels Coreboot initialisieren.

(mue)