Linux-Programm spürt Latenzzeiten nach

Das von Intel-Entwicklern programmierte Tool LatencyTop soll Programmierer und Administratoren beim Aufspüren von Codeabschnitten helfen, die zu lahmen Antwortzeiten bei Desktop- oder Server-Software führen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 81 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Mit welchen Arbeiten Anwender-Software und Linux-Kernel während der Abarbeitung einer Aufgabe am meisten Zeit verbringen, soll sich unter Linux in Zukunft mit dem neuen Programm LatencyTop verfolgen lassen. Falls etwa eine Server-Software bei bestimmten Aufgaben nicht schnell genug reagiert oder bei der Videowiedergabe und -bearbeitung Ruckler entstehen, kann man so die schuldigen Codepfade ausfindig machen; Programmierer können diesen Code dann gezielt optimieren, während die Angaben einfache Administratoren gelegentlich in die Lage versetzen dürften, den Kernel oder das Programm über zur Laufzeit setzbare Einstellmöglichkeiten zu optimieren. Noch richtet sich LatencyTop aber sehr stark an Entwickler, denn derzeit läuft das Programm nur mit Kerneln, die mit einem speziellen Patch übersetzt wurden; die Entwickler hoffen jedoch, dass dieser Patch langfristig in den offiziellen Kernel integriert wird.

Hinter LatencyTop steckt genau wie hinter den in den vergangenen Monaten vorgestellten Programmen und Initiativen PowerTop, LessWatt und KernelOops das Intel Open Source Technology Center. Der treibende Kopf hinter diesen Entwicklungen scheint der langjährige Kernel-Hacker Arjan van de Ven zu sein, der seit einiger Zeit bei Intel beschäftigt ist. Für Aufsehen außerhalb der Kernel-Entwicklerwelt sorgte van de Ven Ende 2005 durch das von ihm gezeichnete Horrorszenario um die Gefahren von Closed-Source-Treibern. (thl)