Linux-Verband protestiert gegen "Schleichwerbung" für Microsoft in der ARD

Die Interessenvertretung der im Umfeld von Linux tätigen Firmen prüft juristische Schritte gegen die Einblendung des Redmonder Logos in die Wahlberichterstattung der Sendergemeinschaft.

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Der Linux-Verband fordert die ARD auf, die in der Berichterstattung zur Bundestagswahl eingeblendeten Microsoft-Logos zu entfernen. Der Verband prüft nach eigenen Angaben juristische Schritte gegen die "Schleichwerbung in Informations- und Nachrichtensendungen". Anlass der Beschwerde sei die Einblendung des Logos in Grafiken mit Umfrage-Ergebnissen, die in einigen Sendungen, so zum Beispiel bei Sabine Christiansen am 4. September, gezeigt worden seien. Ein Thema, für das die Öffentlichkeit und die Sendergemeinschaft nach den jüngsten Enthüllungen über gezielt platzierte Schleichwerbung in ARD-Sendungen wie "Marienhof" derzeit besonders empfänglich sein dürfte.

Der Verband vermutet, dass die gesamte Wahlberichterstattung, soweit sie Grafiken des Instituts Infratest dimap verwendet, in weiten Teilen mit einem dauerhaft sichtbaren Microsoft-Logo ausgestrahlt wird. Der Hinweis, Grafik-Sponsoring sei von den Landesmedienanstalten als Information und damit als zulässig bewertet worden, könne nicht als Rechtfertigung akzeptiert werden. Dies beziehe sich allenfalls auf Sportsendungen, betonte Verbandsvorsitzender Elmar Geese. An politische Sendungen könne nicht der gleiche Maßstab angelegt werden.

"Insbesondere wenn öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen mit Werbung durchmischt würden, leide deren Glaubwürdigkeit und Authentizität", meint Geese. Daher sei für die Zuschauer Schleichwerbung eine Beeinträchtigung der politischen Information. Ob und welche juristischen Schritte gegenüber den Sendanstalten eingeleitet werden können, wird laut Geese noch geprüft. (anw)