Linux für Supercomputer

Nach der Simulation unter Linux soll auch die "echte Maschine" mit Linux arbeiten: IBM will das Open-Source-System für die Supercomputer-Serie "Blue Gene" nutzen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der Simulation unter Linux soll auch die "echte Maschine" mit dem Open-Source-Betriebssystem arbeiten: Momentan lassen IBM-Forscher eine Simulation des geplanten Superrechners Blue Gene auf einem Linux-Cluster laufen. Das freie Betriebssystem soll aber nicht nur beispielsweise die I/O-Knoten des fertiggestellten Superrechners betreiben, wie es bislang bei den Wissenschaftlern zu lesen war, die mit IBM an dem Projekt arbeiten. Linux soll zum Haupt-Betriebssystem der Superrechner-Serie avancieren, der nicht nur der Proteinforschung, sondern den Wissenschaftlern im Lawrence Livermore National Laboratory auch zur Simulation von Nuklearwaffentests dienen soll.

Das erste System, Blue Gene/L ist mit einer Spitzenleistung von 180 Terflop/s geplant und soll Ende 2004, Anfang 2005 fertig sein. Die darauffolgenden Maschinen sollen bis zu 1000 Teraflop/s (Blue Gene/P, 2006/2007) beziehungsweise 3000 Teraflops/s (Blue Gene/Q, 2007/2008) erreichen. Die Dauerleistung dieser Nachfolgesysteme von Blue Gene/L soll bei 300 Teraflop/s beziehungsweise 1000 Teraflop/s liegen.

In einer Mitteilung meinte Bill Pulleyblank von der IBM-Forschungsabteilung, man habe zwei Möglichkeiten für das Betriebssystem gehabt: Entweder ein speziell entwickeltes System oder Linux. Man habe sich für Linux entschieden, weil es offen sei und weil man glaube, es kann so erweitert werden, dass man damit eine solche Maschine wie Blue Gene/L betreiben könne, erklärte Pulleyblank laut US-Medien. Außerdem meint IBM, es habe einige Vorteile, ein Betriebssystem zu nutzen, das durch die Open-Source-Gemeinde unterstützt werde: Man könne deren Anmerkungen und Reaktionen für das Projekt nutzen. (jk)