LinuxWorld: Linux goes business

Zur Zeit überbieten sich die Großen der EDV-Branche auf der LinuxWorld mit der Ankündigung immer neuer Produkte und Unterstützungsmodelle für Linux.

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Zur Zeit überbieten sich die Großen der EDV-Branche auf der LinuxWorld mit der Ankündigung immer neuer Produkte und Unterstützungsmodelle für Linux. IBM startet eine regelrechte Linux-Initiative, Computer Associates will das freie PC-Unix in die Unternehmen bringen, und Oracle engagiert sich ja sowieso für alles, was gegen Microsoft geht.

Auch Netscape steht nicht zurück: Sowohl der Directory Server als auch der Messaging Server sind in Vorab-Versionen für Linux zu sehen; die Linux-Version der Web-Management-Software Delegated Administrator 4.0 ist bereits fertig. Linux' Ruf als Betriebssystem für das Inter- und Intranet wird auch Infoseek mit einer Linux-Portierung des Ultraseek Server 3.0 gerecht, einer Indizierungs- und Suchsoftware für umfangreiche Web-Datenbestände. Hewlett-Packard präsentierte OpenMail 6.0 für Linux, eine Mail- und Messaging-Lösung für große Unternehmen und heterogene Netze. Außerdem kündigte HP an, die Netzverwaltungssoftware OpenView und weitere Anwendungen nach Linux zu portieren.

Pacific HiTech, wichtigster Linux-Distributor im asiatischen Raum mit Ambitionen auf die Marktführung im Bereich "high performance Linux", zeigt eine Cluster-Lösung, mit der sich mehrere Intel-Rechner unter Linux zu einem Cluster mit automatischer Lastverteilung zusammenschließen lassen. Die Rechner, die direkt miteinander verbunden oder über WAN gekoppelt sein können, präsentieren sich nach außen als ein Server. Im Gegensatz zu der bekannten, freien Linux-Cluster-Lösung Beowulf strebt die Software von Pacific HiTech nicht unbedingt maximale Rechenleistung an; im Vordergrund steht die Fehlertoleranz des Systems.

Mit etwa 8.000 bis 10.000 Teilnehmern erweist sich die LinuxWorld auch als Publikumsmagnet. Allein 4.000 Personen füllten das Auditorium, als Linus Torvalds seine Keynote hielt. Laut Torvalds ist der Erfolg von Linux kaum mehr aufzuhalten, jetzt, wo die Großen der Branche das PC-Unix nicht mehr ignorieren können. Die spannendsten Entwicklungen erwartet er dieses Jahr im Bereich der Anwendersoftware, etwa bei den grafischen Oberflächen oder den Office-Programmen. Corel hat bereits Pläne in dieser Richtung bekanntgegeben. (odi)