Litecoin und PPCoin statt Bitcoin
Die 2009 gestartete Digitalwährung Bitcoin, die derzeit große Schwankungen mitmacht, bekommt Konkurrenz.
Bitcoin sorgt wieder einmal für Schlagzeilen. Erst setzte vor allem im krisengeschüttelten Zypern ein regelrechter Run ein, Konten für die digitale Währung zu eröffnen, derweil deren Kurs zum Dollar in schwindelerregende Höhen kletterte. Bei 242 Dollar pro Bitcoin lag der Spitzenwert. Zwischenzeitlich schmierte das kryptographisch gesicherte Digitalgeld wieder ab. Daraus zu folgern, die virtuelle Währung sei nur ein Hype, wäre jedoch voreilig, meinen Beobachter. Mittlerweile findet sie bereits Nachahmer – und die wollen aus den Schwächen von Bitcoin lernen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Die verbreitetste Alternative ist derzeit Litecoin – Gesamtwert: 38 Millionen Dollar –, gefolgt von PPCoin mit dem noch bescheideren Gesamtwert von vier Millionen Dollar. Zum Vergleich: Der Wert sämtlicher erzeugter Bitcoins betrug auf dem Peak bereits zwei Milliarden Dollar.
Bitcoin machte vor drei Jahren durch seine ungewöhnliche Architektur Furore. Die Währung wird nicht von einer Zentralbank herausgegeben, sondern in einem "Mining" genannten Prozess geschöpft. Hochleistungsrechner wetteifern beim Mining um die Lösung eines kryptografischen Rätsels. Derjenige, der es löst, erzeugt einen Satz von derzeit 25 neuen Bitcoins.
Konkurrent Litecoin will nun damit punkten, dass es die Bestätigung einer Transaktion deutlich schneller bewältigt. Die Verifizierung im Bitcoin-System dauert im Durchschnitt zehn Minuten, kann aber auch schon mal eine Stunde in Anspruch nehmen. Das hindere Online-Shops daran, mit der Digitalwährung zu arbeiten, sagt Charles Lee, der das Litecoin-System entwickelt hat. "Manchmal müssen Händler unbestätigte Transaktionen akzeptieren, weil die Bestätigung viel zu langsam ist." Litecoin-Transaktionen werden nach durchschnittlich 2,5 Minuten akzeptiert.
Im PPCoin-System wiederum soll das herkömmliche Mining durch ein anderes Verfahren ersetzt werden. Neue Digitalmünzen werden nicht an die dicksten "CPU-Muskeln" vergeben, sondern in einer Art Lotterie verteilt. Die Chancen, PPCoins zu bekommen, hängen dabei vom Kontostand eines teilnehmenden Nutzers ab.
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(bsc)