Live: Einspruch gegen "Linux"-Wortmarke

Der deutsche Linux-Verband Live hat heute Widerspruch gegen die Anmeldung der Wortmarke "Linux" angekündigt.

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Von
  • Egbert Meyer

Der deutsche Linux-Verband Live hat heute Widerspruch gegen die Anmeldung der Wortmarke "Linux" angekündigt. "Linus Torvalds wird die Verletzung seiner Rechte nicht dulden und mit allen rechtlichen Mitteln dagegen vorgehen", erklärte der Live-Vorsitzende Achim Cloer in einer ersten Stellungnahme. Der Münchner Patentanwalt Rainer Feldkamp will den Verband bei dem Einspruch vertreten. Er beruft sich darauf, dass die Markenrechte bei Linus Torvalds liegen. Dies gelte nicht nur für die USA, sondern auch für Deutschland und Europa. Linux sei in der EU durch die "Markenanmeldung 000851246" geschützt. In Anbetracht der bestehenden Markenrechte sei der Schritt des Hamburger Geschäftsmanns Roy Boldt nicht haltbar. "Wir werden umgehend Widerspruch gegen die neue, von Torvalds nicht autorisierte Markenanmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt einlegen", wird Feldkamp in der Erklärung des Linux-Verbands zitiert. Es bestehe somit "kein Grund zur Aufregung".

Mittlerweile hat sich auch Roy Boldt zu seinen Motiven geäußert. Auf der Web-Site seines Unternehmens rechtfertigt er den Markenschutzantrag. "Wie wir [...] gerüchteweise erfahren haben, hatte ein anderes Unternehmen genau diese Absicht". Im Folgenden widerspricht er allerdings der Einschätzung des Live-Patentanwalts Feldkamp. "Zunächst konnten wir nicht glauben, daß die Marke Linux in Deutschland nicht geschützt ist. Ein Gang zum Patentanwalt belegte dies aber. Kurzentschlossen haben wir einfach eine Anmeldung eingereicht, um sicherzustellen, daß nicht irgendjemand mit kommerziellen Absichten dasselbe tut."

Vorwürfe, dass "wir die Absicht haben, die Marke zu 'klauen' oder uns in irgendeiner Weise Vorteile durch diese Maßnahme zu verschaffen", weist Boldt zurück. "Wir von der Firma Channel One sind Freunde der Linux-Bewegung und es liegt uns fern, in irgendeiner Form daraus Profit zu schlagen, der uns nicht zusteht." Auch mit c't will Boldt noch heute sprechen. Am frühen Abend, so kündigte eine Mitarbeiterin an, sei er zu einem Telefoninterview bereit. (em)