Lizenzen von Network Associates verstoßen gegen US-Verfassung

Network Associates darf künftig nicht mehr einschränken, was Dritte über NAI-Produkte veröffentlichen können, entschied ein New Yorker Richter.

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Von
  • pab

Antiviren- und Netzsicherheits-Spezialist Network Associates darf künftig nicht mehr einschränken, was Dritte über NAI-Produkte veröffentlichen können, entschied ein New Yorker Richter. Network Associates hatte unter anderem auf Produkt-CDs und den Webseiten einen "Disclaimer" platziert, der es verbot, Testergebnisse, Benchmarks und ähnliche vergleichende Werte zu anderen Produkten ohne die ausdrückliche Genehmigung von NAI zu veröffentlichen. Bereits im vergangenen Februar hatte der New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer einen Prozess gegen die Firma angestrengt; NAI hatte damals diese Klauseln eingefügt, nachdem ein Firewall-Produkt im Vergleich auf Network World Fusion schlecht abschnitt -- das Magazin hat den fraglichen Artikel allerdings nicht zurückgezogen.

Im Prozess argumentierte Spitzer, NAIs "License Agreement" verstoße gegen den ersten Zusatz zur US-Verfassung, das Recht auf freie Meinungsäußerung. Das New Yorker Gericht konnte er damit überzeugen; es beurteilte die Klauseln als "täuschend". NAI muss laut Gerichtsbeschluss die Lizenzbestimmungen nun ändern.

Kent Roberts, Anwalt von NAI, widersprach der Darstellung vor Gericht. "Wir wollten nur sicherstellen, dass man die aktuellsten Versionen und bestmöglichen Informationen für Tests verwendet", sagte Roberts. Er fügte hinzu, dass Network Associates bereits vor dem Prozess die Formulierung der Klausel geändert habe: Statt Testern ihr Vorgehen "vorzuschreiben", werde es ihnen nur noch "vorgeschlagen". (pab/c't) / (jk)