Löhne in Asien steigen rasant

In China, den Philippinen, Indonesien und anderswo schießen die Arbeiterlöhne in die Höhe. Auch Hersteller wie Apple könnten den Preisdruck zu spüren bekommen.

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Von
  • dpa

Billiglöhne in Asien – das war jahrelang die Garantie für T-Shirts, Schuhe und Elektronik zu Spottpreisen für Verbraucher in den Industrieländern. Doch die Zeiten ändern sich, überall steigen die Löhne. "Es ist noch nicht das Ende der niedrigen Löhne in Asien, aber mit Sicherheit das Ende der lächerlich niedrigen Löhne", sagt Malte Luebker, Lohnspezialist der UN-Arbeitsorganisation (ILO) im Regionalbüro in Bangkok.

Im Vergleich zu Europa und den USA sind die Löhne immer noch niedrig: Auf den Philippinen verdient eine Fabrikarbeiterin nach ILO-Angaben im Schnitt 95 Euro im Monat, in den USA 2750 Euro und in der Schweiz 3680 Euro. Aber die Löhne in Asien haben sich in zehn Jahren inflationsbereinigt verdoppelt. Jetzt gibt es neue Anstiege.

Foxconn-Mitarbeiter in einer Fabrik in China.

(Bild: dpa, Ym Yik)

China hat die Mindestlöhne in seinen Produktionszentren Guangzhou and Shenzhen gerade um 19 Prozent angehoben, auf knapp 200 Euro im Monat. In Hongkong bekommen Arbeiter jetzt 7 Prozent mehr, mindestens 3 Euro die Stunde. Auch Chinas Konkurrenten im Kampf um Investoren schlagen auf: Thailand erhöhte den Mindestlohn pro Tag Anfang des Jahres um 65 Prozent auf 7,80 Euro. Malaysia schlug 50 Prozent auf und garantiert jetzt 228 Euro im Monat. Indonesien schlug 40 Prozent auf 173 Euro auf.

Um Kostensteigerungen aufzufangen, automatisiert der weltgrößte Auftragsfertiger Foxconn, der in China für Apple und andere Handys und andere Elektronik baut, so viele Prozesse wie möglich. Zudem zieht das Unternehmen mit neuen Fabriken immer weiter in die Provinz. Da sind die Löhne noch billiger. Andere Hersteller weichen nach Bangladesch, Kambodscha, Indonesien oder Vietnam aus. "Die Karawane ist immer weiter gewandert, aber ich denke, wir haben das Ende nun erreicht", sagt Rolfes. Und Effing verweist darauf, dass eine Verlegung der Produktion nicht ohne weiteres möglich ist. "Dazu gehört ja eine komplexe Infrastruktur." Etwa Zulieferer, sagt Rolfes. (bsc)