Londoner Kliniken: Cyberangriff sorgt für abgesagte Operationen

Ein Ransomware-Angriff auf einen Pathologiedienstleister hat dazu geführt, dass dringende Operationen in Londoner Kliniken verschoben werden mussten.

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Krankenhausflur mit einem Bett.

Londoner Kliniken mussten Operationen absagen.

(Bild: hxdbzxy/Shutterstock.com)

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Nach einem Ransomware-Angriff auf den Londoner Labordienstleister Synnovis können mehrere Krankenhäuser des englischen Gesundheitssystems (National Health Service, NHS) nur eingeschränkt arbeiten. Betroffen sind verschiedene Londoner Krankenhäuser wie das Guy's Hospital, das St Thomas' Hospital und das King's College Hospital, die Operationen und Eingriffe absagen mussten, bei denen Bluttransfusionen erforderlich sind. Dazu gehören auch Operationen.

Synnovis bietet unter anderem Bluttests, Abstriche und andere diagnostische Dienstleistungen an. Laut Synnovis sind von dem Angriff "alle IT-Systeme" betroffen, weshalb viele der Pathologiedienstleistungen beeinträchtigt sind. Derzeit arbeiten IT-Experten mit dem NHS daran, die Auswirkungen des Angriffs zu bewerten und "erforderliche Maßnahmen zu ergreifen [...] um die Auswirkungen auf Patienten [...] zu minimieren". Synnovis haben den Vorfall nach eigenen Angaben bei den Strafverfolgungsbehörden und zuständigen Datenschutzbehörden gemeldet.

Weitere Kunden von Synnovis sind nach Angaben des NHS England ebenfalls betroffen – etwa die Royal Brompton & Harefield Krankenhäuser, die größten spezialisierten Herz- und Lungenzentren in Großbritannien. Auch Hausarztpraxen in Bromley, Greenwich, Lambeth, Lewisham und Southwark sind BBC zufolge betroffen. In Verdacht steht die Ransomware-as-a-Service-Gruppe "Qilin" (früher bekannt unter dem Namen "Agenda"), auf der Data-Leak-Seite von Qilin ist jedoch aktuell kein Eintrag für den Angriff verzeichnet. Weitere Details oder Aussagen dazu, wann die Systeme wieder funktionieren oder ob Daten abgeflossen sind, gibt es bislang nicht.

Vor wenigen Monaten hatte es in den USA einen Cyberangriff auf die Online-Plattform "Change Healthcare" gegeben, wonach die Versorgung ebenfalls eingeschränkt war. In der Folge kam es auch zu einem Datenleak bei einem Großteil der US-Bevölkerung.

Ein weiterer Angriff auf Octapharma hatte dafür gesorgt, dass mehr als 150 Plasmaspendezentren in den USA geschlossen werden mussten. Aber auch hierzulande gibt es regelmäßig Informationen zu erfolgreichen Cyberangriffen auf Gesundheitsdienstleister.

(mack)