Lucas-Dolega-Award: Auszeichnung für Fotojournalisten in Krisengebieten

Ein neuer Fotopreis soll Fotojournalisten unterstützen, die aus Konfliktregionen berichten. Seinen Namen trägt er im Andenken an einen französischen Fotografen, der im Januar 2011 von tunesischen Polizisten getötet wurde.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff
  • Dr. Jürgen Rink

Mit dem Lucas-Dolega-Award soll die Arbeit von Fotojournalisten in Krisenregionen unterstützt werden. Initiator des Awards ist die Lucas-Dolega-Gesellschaft, also Angehörige und Freunde von Lukas Dolega.

Auf den Award kann sich jeder Fotograf bewerben, der eine Konfliktsituation und ihre Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in einer Fotoreportage dokumentiert hat. Zu Konfliktsituationen zählen kriegerische Auseinandersetzungen aller Art, Attentate, Demonstrationen, aber auch Natur- und Gesundheitskatastrophen. Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Award startet am 15. September und endet am 10. November.

Ab 2011 soll jedes Jahr ein Fotograf mit dem Lucas-Dolega-Award ausgezeichnet werden. Der Preisträger erhält 10.000 Euro und eine Ausstellung in Paris. Die Reportage wird zudem im Album der Reporter ohne Grenzen und im Polka Magazine veröffentlicht, einem französisches Magazin über Fotojournalismus. Zudem bietet sich dem Preisträger die Möglichkeit, für das Polka Magazine eine weitere Reportage zu erstellen. Weitere Unterstützer des Awards sind die Stadt Paris und der Kamerahersteller Nikon .

Der Namensgeber des Awards war ein deutsch-französischer Fotograf, dessen vollständiger Name Loucas von Zabiensky-Mebrouk lautet. Bekannt wurde er unter seinem Künstlernamen Lucas Mebrouk Dolega, wobei das Mebrouk meist weggelassen wurde. Seine Webseite zeigt Reportagen von Konfliken in Tunesien, Bangkok, den französischen Vorstädten und aus dem Kongo.

Er war bei vielen politischen Konflikten der jüngeren Vergangenheit vor Ort und dokumentierte sie mit seinen Bildern. Bei der Ausübung seines gefährlichen Berufes ist er dann auch im Alter von 32 Jahren verstorben. Auch während der Jasminrevolution in Tunesien war Lucas Dolega vor Ort. Während einer regierungskritischen Demonstration am 17.Januar 2011 feuerte die tunesische Polizei gezielt aus kürzester Distanz eine Tränengasgranate in eine Gruppe von Fotografen und anderen Pressevertretern. Dieses Geschoß traf Lucas Dolega am Auge und der linken Schläfe und verletzte ihn schwer. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung und einer anschließenden Operation im Tunis Rabta Neurologic Hospital erlag Dolega drei Tage später seinen Verletzungen.

Mit dem Award möchte die Lucas-Dolega-Gesellschaft zum einen das Andenken an den Namensgeber bewahren und zum anderen die Arbeitsbedingungen von Kriegsberichterstattern in Konfliktsituationen verbessern. (jr)