Lucent-Führung und Betriebsrat ringen um Sozialplan

Betriebsrat und die Führung des angeschlagenen Telekom-Ausrüsters Lucent haben heute neue Verhandlungen über die Absicherung von 700 Mitarbeitern aufgenommen.

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  • dpa

Die IG Metall sowie der Betriebsrat und die Führung des finanziell angeschlagenen Telekom-Ausrüsters Lucent haben heute in Nürnberg neue Verhandlungen über einen Sozialplan aufgenommen. Es gebe noch kein greifbares Ergebnis, hieß es am Nachmittag. Verschiedene Möglichkeiten seien diskutiert worden, jedoch ohne endgültige Lösung. Voraussichtlich wird am Mittwoch weiterverhandelt. Beide Seiten wollen bis zum 30. September einen Sozialplan für die mehr als 700 Mitarbeiter des Unternehmens vorlegen.

Zugleich wird weiter ein Käufer für die Produktion gesucht. Allein dort sind rund 620 Stellen wegen der Krise im US-amerikanischen Mutterkonzern gefährdet. Die Chancen für einen Verkauf werden jedoch als gut eingeschätzt. Die Lucent Technologies Network Systems GmbH entwickelt und fertigt vor allem Basisstationen für Mobilfunknetze.

Keine Hoffnung gibt es dagegen für rund 80 Stellen im Forschungsschwerpunkt Übertragungsnetze. Diese sollen nach Unternehmensangaben bis September 2002 gestrichen werden. Weitere 140 Arbeitsplätze in Augsburg wurden mit der Übernahme durch den japanischen Kabelhersteller Furukawa gesichert.

Der Verkauf des Nürnberger Werkes ist Teil eines weltweiten Spar-Programms des amerikanischen Lucent Konzerns (Murray Hill). Insgesamt bis zu 20.000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (30. September) hatte der Konzern einen Verlust von 3,25 Milliarden Dollar (6,91 Mrd Mark) eingefahren. Der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Fünftel auf 5,28 Milliarden Dollar. (dpa) / ()