Lucent will Glasfaser-Herstellung abstoßen

Telekomausrüster Lucent Technologies will seine Glasfasersparte an einen japanischen Kabelhersteller verkaufen.

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  • Karsten Violka

Telekomausrüster Lucent will US-Medienberichten zufolge seine Glasfasersparte für insgesamt 2,75 Milliarden US-Dollar an den japanischen Kabelhersteller Furukawa Electric und die amerikanische Corning verkaufen. Furukawa werde den größten Teil der Lucent-Sparte für 2,525 Milliarden US-Dollar übernehmen; Corning will 225 Millionen US-Dollar für die chinesischen Produktionsstätten zahlen, hieß es.

"Die Verhandlungen zum Verkauf der Sparte bewegen sich", sagte eine Lucent-Sprecherin im Gespräch mit dem Wall Street Journal, während die anderen Firmen keine Stellung bezogen. Die Lucent-Abteilung Optical Fiber Solutions mit Hauptsitz in Norcross (Georgia) produziert optische Fasern, Faserkabel und Spezialprodukte und beschäftigt 6000 Mitarbeiter.

Lucent muss die Sparte verkaufen, um seine Mikroelektronik-Tochter Agere Systems verselbstständigen zu können, dafür benötigt das angeschlagene Unternehmen dringend Geld. Das Wall Street Journal berichtet, es seien noch mehrere Probleme zu lösen und die Transaktion könne noch platzen. Die italienische PirelliCisco übernahm vor einiger Zeit die Photonik-Abteiliung des italienischen Mischkonzerns – oder die französische Alcatel könnten außerdem versuchen, Furukawa zu überbieten.

Um den Kauf finanzieren zu können, will das japanische Unternehmen nach dem Kauf zwei Jointventures mit der US-Firma CommScope für die Lucent-Glasfasern bilden. Kabelhersteller CommScope würde zur Hälfte beteiligt werden und 600 bis 700 Millionen US-Dollar in das Jointventure investieren.

Die Transaktion ist ein Teil von Lucents Umstrukturierung; der Telecomausrüster will sich zukünftig in nur noch zwei Sparten gliedern und das Unternehmen verkleinern. (kav)