Lufthansa: FlyNet erlebt mit Panasonic Neuauflage

Die Deutsche Lufthansa wird Erstkunde von Panasonics eXConnect-System: Die Airline wird Passagieren auf Langstreckenflügen künftig wieder die Möglichkeit bieten, per WLAN breitbandig im Internet zu surfen. Auch normale Handys können genutzt werden - allerdings nur für Datendienste.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Deutsche Lufthansa hat am heutigen Montag offiziell bestätigt, dass Passagieren auf Langstreckenflügen künftig wieder die Möglichkeit geboten wird, breitbandig im Internet zu surfen. Genutzt wird die Global Communications Suite (PDF-Datei) von Panasonic Avionics, die neben Breitband-Internet per WLAN (eXConnect) auch den Mobiltelefondienst eXPhone umfasst. Von Mitte kommenden Jahres an könnten sich Fluggäste in entsprechend ausgerüsteten Flugzeugen in der gesamten Kabine mit jedem WLAN-fähigen Gerät einloggen oder eine Verbindung mit einem GSM/GPRS-fähigen Gerät für SMS-Versand und Datentransfer aufbauen, heißt es bei der Lufthansa.

Panasonic Avionics hatte im Mai vergangenen Jahres ein Abkommen mit dem Satellitenbetreiber Intelsat über die Nutzung des Breitbanddienstes GlobalConnexSM für den eXConnect-Dienst geschlossen. Nach Angaben von Paul Margis, CEO von Panasonic Avionics, ist die Lufthansa "Erstkunde unseres eXConnect-Systems zur Breitbandkommunikation". Vermarktet wird das Lufthansa-Angebot unter dem Namen "FlyNet", der früher schon einmal für den Breitband-Internet-Dienst "Connexion by Boeing" genutzt wurde. Boeing hatte den Dienst Ende 2006 jedoch aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt; mehrere hundert Millionen Dollar wurden damals abgeschrieben.

Mit der Neuauflage von FlyNet übernehme die Lufthansa wieder ihre weltweite Führungsposition in Sachen Inflight Connectivity, sagte Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. "Kunden sitzen bei Lufthansa in der Königsklasse der Kommunikation." Zu Preisen machten die beteiligten Unternehmen heute keine Angaben, im Sommer hieß es aber, der geplante WLAN-Stundentarif liege bei rund 12 US-Dollar, ein Tagesticket soll mit 22 Dollar berechnet werden. Die Nutzung von GSM/GPRS-Diensten, die über den Panasonic-Kooperationspartner AeroMobile abgewickelt werden, erfolgt über den jeweiligen Mobilfunkanbieter.

Obwohl mit dem neuen FlyNet-Angebot auch das Telefonieren mit dem eigenen Handy an Bord technisch möglich wäre, will die Lufthansa dies nicht generell zulassen. "Grundsätzlich wollen wir Ruhe an Bord haben", sagte Mayrhuber. Er verwies dabei erneut auf Umfragen, wonach sich die meisten Passagiere durch Handygespräche an Bord gestört fühlen würden. Mayrhuber ließ aber durchblicken, dass Lufthansa-Kunden wohl nicht ganz auf Telefonate verzichten müssen: Als Alternative zum eigenen Handy soll es in den Maschinen künftig eine Art Telefonzelle geben, wo Gespräche ohne Störung anderer Gäste geführt werden können. (pmz)