LulzSec: Stratfor-Hacker bekennt sich schuldig

Jeremy Hammond drohen für das Eindringen in Rechner der Sicherheitsfirma bis zu zehn Jahre Gefängnis

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Von
  • Peter Mühlbauer

Die Hackergruppe LulzSec erregte vor zwei Jahren unter anderem mit Angriffen auf Sony, die CIA und die geheimdienstnahe Beraterfirma Stratfor Aufsehen. Als das FBI den bürgerlichen Namen des New Yorker Mitglieds "Sabu" (Hector Xavier Monsegur) ermittelte, führten dessen Aussagen im Frühjahr 2012 zur Verhaftung mehrerer Personen in den USA, Großbritannien und Irland. Nun werden nach und nach Urteile gegen die damals Verhafteten gesprochen: Im April verurteilte ein US-amerikanisches Gericht den Amerikaner Cody Kretsinger zu einem Jahr Gefängnis, Mitte Mai verhängte ein britisches Gericht gegen vier Personen Strafen zwischen 20 Monaten auf Bewährung und 32 Monaten unbedingter Haft und für den 23. August wurde ein Urteil gegen Monsegur angekündigt.

Kurz danach dürfte die Entscheidung über die Strafe für den Amerikaner Jeremy Hammond alias ("Anarchaos") fallen, der sich vor dem Federal District Court in Manhattan der "Verschwörung" zum elektronischen Eindringen bei Stratfor, dem FBI, dem Tränengashersteller Combined Systems, dem Drohnenentwicker Vanguard Defense Industries und weiteren fünf Firmen und Behörden für schuldig bekannte. E-Mails der Beraterfirma Stratfor, zu denen der dabei Zugriff erlangte, wurden später von WikiLeaks veröffentlicht. Als Motiv für seine Taten gab der 28-Jährige an, er glaube, das Volk habe "ein Recht darauf, zu erfahren, was Regierungen und Unternehmen hinter verschlossenen Türen machen".

Hammond war wegen des Eindringens in Rechner einer politischen Gruppe und des Kopierens von Kreditkartennummern bereits 2006 zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden, die er absaß. Nun drohen ihm weitere zehn Jahre. Außerdem kommen Schadensersatzforderungen in Höhe von zweieinhalb Millionen Dollar auf ihn zu. Kritiker bemängeln, dass der Prozess gegen ihn rechtsstaatlich unsauber geführt werde, weil der Ehemann der Richterin zu jenen Stratfor-Kunden zählt, von denen durch den elektronischen Einbruch Daten an die Öffentlichkeit drangen. (pem)