M-Lab-Test zeigt Providereinfluss auf Bittorrent
Auf der am Mittwoch gestarteten Webseite deeppacket.info zeigen die Forscher von M-Lab, welche Internet-Provider den durch ihr Netz laufenden Bittorrent-Verkehr beeinflussen. Die Daten stammen aus Tests in der Zeit zwischen 2008 und 2010.
Die von Google ins Leben gerufene Internet-Plattform Measurement Lab (M-Lab) hat erste Auswertungen ihrer Netzwerkmessungen veröffentlicht. Die quartalsweise vorliegenden Ergebnisse zeigen von Anfang 2008 bis Anfang 2010, in welchem Umfang Internet-Provider (ISPs) den durch ihr Netz laufenden Verkehr des Filesharing-Protokolls Bittorrent regulieren. M-Lab sammelt die Daten mit der vom Max-Planck-Institut entwickelten Glasnost-Anwendung, mit der Nutzer testen können, ob der Bittorrent-Verkehr über ihre Leitung verzögert oder normal läuft – oder gar vollständig blockiert wird.
Auf der am Mittwoch gestarteten Webseite deeppacket.info haben die Forscher die Messdaten als Diagramme und in einer interaktiven Tabelle aufbereitet, in der sich die Messungen für einzelne Länder und pro Quartal anzeigen lassen. Nicht in der Tabelle aufgeführt sind Provider, für die weniger als 10 Messungen im Quartal vorliegen. Außerdem geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass die Zahl der in der vierten Spalte aufgeführten gültigen Tests (Number Of Valid Tests) sehr wichtig für das Ergebnis in der letzten Spalte (Pct of Tests Showing DPI) sei: Bei ISPs mit 11 bis 30 Messungen im Quartal sei das Ergebnis weniger zuverlässig und solide als bei ISPs mit mehr als 450 Tests im gleichen Zeitraum.
Laut den dort gelisteten Daten steuert Kabel Deutschland im Bundesgebiet sehr deutlich den durch sein Zugangsnetz flieĂźenden Bittorrent-Verkehr: Im Mittel stellen 44,5 Prozent aller Messungen zwischen dem zweiten Quartal 2008 und dem ersten Quartal 2010 eine Beeinflussung fest. (rek)