MIX 06: WPF Everywhere - plattformunabhängige Windows-Anwendungen

Microsoft stellte im Rahmen der MIX-06-Konferenz erstmals konkrete Details zu seiner "Windows Presentation Foundation Everywhere" (WPF/E) vor. Damit wird es möglich sein, interaktive Anwendungen, die auf Microsofts WPF/XAML-Technik basieren (ehemals "Avalon"), auch für andere Plattformen und Browser anzubieten. Für diesen Zweck entwickelt Microsoft derzeit mehrere Plug-ins. Die Liste der unterstützten Systeme ist ungewöhnlich umfassend für den Softwaregiganten: So gehören Safari, Firefox und Opera dazu sowie Windows 2000 und Vorgängerversionen des Internet Explorer; zudem werde man die Entwicklung von Linux- und Solaris-Varianten "aktiv unterstützen", hieß es auf der Konferenz.

Microsoft betonte unterdessen, dass WPF/E nicht die volle Feature-Palette von WPF abdecken wird, damit unter anderem die Dateigröße der einzelnen Plug-ins klein gehalten werden kann; zurzeit ist ein Download von nicht mehr als ein bis zwei MByte geplant. Erste Demos auf der MIX 06 waren durchaus beeindruckend und zeigten, wie XAML-basierte Animationen mit Video und anderen Effekten problemlos in Safari und Firefox liefen.

WPF sollte ursprünglich nur mit Windows Vista ausgeliefert werden. Erst im August letzten Jahres hatte sich Microsoft gebeugt, alle WinFX-Komponenten (inklusive WPF) auch für Windows XP und Windows Server 2003 freizugeben. Zum gleichen Zeitpunkt muss intern die Entscheidung gefallen sein, WPF auch für andere System anzubieten, um die Plattform für Entwickler ebenso attraktiv zu machen wie Flash, das bereits heute plattformunabhängig einsetzbar ist.

Erstmals spukte WPF/E auf Microsofts Professional Developers Conference im September 2005 durch die PowerPoint-Slides. Eine erste Beta der WPF/E-Plug-ins soll im dritten Quartal diesen Jahres erscheinen, gefolgt von der endgültigen Version in der ersten Hälfte 2007.

Zur Microsoft-Konferenz MIX 06 siehe auch:

• Microsoft verschiebt Windows Vista auf Januar 2007
• BBC renoviert ihren Internet-Auftritt
• Microsoft macht Dampf mit Internet Explorer 7, Vista und Atlas

(Gregor Hochmuth) (ps)