MPEG 4 ist Apple zu teuer
Apple hält die fertig gestellte neue Videosoftware QuickTime 6 wegen Lizenzunstimmigkeiten zur eingebauten MPEG-4-Unterstützung vorerst zurück.
Apple hält die fertig gestellte neue Videosoftware QuickTime 6 wegen Lizenzunstimmigkeiten zur eingebauten MPEG-4-Unterstützung vorerst zurück. Als Begründung gab Marketing-Chef Phil Schiller gestern auf der QuickTime Live! Konferenz bekannt, dass die neue Lizenzvereinbarung der MPEG Licencing Administration (MPEG LA) noch nicht Apples Erwartungen entspreche.
Gemäß den Vorstellungen der Lizenz-Designer sollen für jeden MPEG-4-tauglichen Video-Decoder 25 US-Cent an Lizenzen fällig werden. Den gleichen Betrag soll jeder zahlen, der einen MPEG-4-Encoder für private Zwecke betreibt. Darüber hinaus soll jeder Anbieter, der kommerzielle MPEG-4-Datenströme übers Netz verbreitet, zwei US-Cent je Stunde Laufzeit bezahlen. Letzterer Punkt löst Apples Kritik aus, wohl weil er die Durchsetzung des MPEG-4-Standards am Markt gefährden könnte. Prinzipiell hat Apple keine Einwände, selbst Lizenzgebühren für MPEG 4 zu entrichten, das immerhin durch eine stattliche Reihe von Patenten geschützt ist.
Apples Zurückhaltung erhält umso mehr Gewicht, als die Kalifornier gerade stolz verkündet haben, dass sie QuickTimes Erzrivalen Real mit unters Volk gebrachten Videodecodern übertroffen hätten. Der allerdings hat für seine neueste Softwareversion ebenfalls MPEG-4-Unterstützung angekündigt und könnte sich damit verlorene Marktanteile zurückholen. (hps)