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MPEG-H: LG-Fernseher unterstützen neues Audio-Format

CES Hartmut Gieselmann
MPEG-H: LG unterstützt objektbasiertes Audio-Format in neuen Fernsehern

(Bild: Fraunhofer IIS)

In Südkorea sollen bereits im Februar erste Fernsehsendungen im neuen Format ATSC 3.0 ausgestrahlt werden. Passend dazu kommen Fernseher und Soundchips von LG und Texas Instruments auf den Markt.

Das Fraunhofer IIS [1] hat auf der CES [2] in Las Vegas erste Fernseher und Sound-Systeme vorgestellt, die das neue Audio-Format MPEG-H 3D Audio [3]unterstützen. MPEG-H arbeitet objektbasiert und eignet sich daher sowohl für 3D-Sound als auch zur Übertragung mehrerer Kommentatoren-Streams bei Fernseh-Events. Passende Geräte sind an dem ebenfalls neu vorgestellten Format-Logo (oben) zu erkennen.

Für die Wiedergabe von MPEG-H werden die Sound-Informationen erst auf dem Endgerät gerendert. So lassen sich die Surround-Informationen sowohl für eine Kopfhörer-Ausgabe als auch für die Wiedergabe auf beliebigen Surround-Lautsprecher-Installationen nutzen. Zuschauer sollen zudem auswählen können, in welcher Landessprache und Lautstärke der Kommentator sprechen soll. Da sämtliche Informationen in nur einem Stream verpackt werden, spart dies Bandbreite bei der Übertragung.

Als erstes Land will Südkorea im Februar mit der terrestrischen und IP-basierten Ausstrahlung von Fernsehen im ATSC-3.0-Standard beginnen. Neben MPEG-H-Audio unterstützt ATSC 3.0 unter anderem auch Dolby AC-4, 4K-Auflösungen und HDR-Kontraste. Als erstes weltweites Großereignis sollen die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang in ATSC 3.0 mit MPEG-H 3D Audio gesendet werden. Als offizielles Testcenter, das die Kompatibilität mit MEPG-H überprüfen kann, nannte das Fraunhofer IIS die Telecommunications Technology Association of South Korea [4].

Als erster Fernsehhersteller hat nun LG angekündigt, dass alle neuen Fernsehmodelle [5], die 2017 auf den Markt kommen, ATSC 3.0 mit MPEG-H unterstützen. Zudem zeigte das Fraunhofer IIS in Las Vegas eine erste 3D-Soundbar mit einem ARM-SoC von Texas Instruments, die MPEG-H decodieren und wiedergeben kann. Der in der Soundbar eingesetzte SoC 66AK2G02 [6] mit einem ARM-Cortex-A15-Core und C66x-DSP von TI soll dabei als Referenz-Design dienen, damit Hersteller von Fernsehern, Setop-Boxen und AV-Receivern das MPEG-H-Format leichter in ihre kommenden Geräte integrieren können. (hag [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3590340

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.iis.fraunhofer.de
[2] https://www.heise.de/thema/CES
[3] https://www.heise.de/news/MPEG-H-3D-Audio-Fraunhofer-experimentiert-mit-3D-und-VR-Sound-3496079.html
[4] http://www.tta.or.kr/index.jsp
[5] https://www.heise.de/news/OLED-TVs-von-LG-Superduenn-Dolby-Vision-und-Dolby-Atmos-3589712.html
[6] http://www.ti.com/product/66ak2g02
[7] mailto:hag@ct.de