MWC 2021: Nokia und Ericsson fahren nicht nach Barcelona

Nach Ericsson hat nun auch Nokia seine Teilnahme am Präsenzteil des MWC 2021 abgesagt. Damit fehlen zwei der drei für die Messe enorm wichtigen Ausrüster.

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Außenansicht des Haupteingangs zum Messegelände der Fira Barcelona beim Mobile World Congress 2019.

(Bild: peresanz/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
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Mit Ericsson und Nokia werden zwei wichtige Aussteller dem MWC 2021 in Barcelona fernbleiben. Nachdem die Branchenvereinigung GSMA am Montag ihr Konzept für die Präsenzmesse vorgestellt hatte, war zunächst Ericsson abgesprungen. Am Mittwoch hat nun auch der finnische Ausrüster Nokia entschieden, nur den virtuellen Teil des Mobile World Congress mitzumachen, bestätigte ein Sprecher gegenüber heise online.

"Nach sorgfältiger Abwägung hat Nokia entschieden, keine physische Präsenz auf dem MWC Barcelona 2021 zu haben", teilte das Unternehmen unter Hinweis auf die Sorgfaltspflichten hinsichtlich er Gesundheit der Mitarbeiter mit. "Angesichts der internationalen Ausrichtung der Messe und dass die globale Impfkampagne erst in der Anfangsphase ist, aber wir entschieden, nur an der virtuellen Veranstaltung teilzunehmen."

Wenige Stunden nachdem die GSMA am Montag ihr Konzept für die Messe vorgestellt hatte, war als erster Ankeraussteller der schwedische Ausrüster Ericsson abgesprungen. "Angesichts der anhaltenden Auswirkungen von Covid–19 und unserer vorrangigen Sorge um das Wohlergehen unserer Leute haben wir entschieden, nicht am MWC 2021 teilzunehmen", sagte ein Sprecher gegenüber heise online.

Damit fehlen zwei der drei großen Netzausrüster, die als wichtige Ankermieter der Messe gelten und für viele kleinere Aussteller der Grund sind, auch nach Barcelona zu kommen. Nur Huawei hält bisher an seinen Messeplänen fest. "Wenn der MWC Barcelona wie gewohnt stattfindet, wird Huawei auch an der Messe teilnehmen", sagte ein Sprecher. Im Hauptquartier des chinesischen Unternehmens laufen die Vorbereitungen für einen Messeauftritt gemäß dem von der GSMA vorgestellten Hygienekonzept.

Andere große Aussteller beobachten die Entwicklung weiter. "Grundsätzlich bereitet die Telekom alle Veranstaltung als Hybrid-Veranstaltung vor", heißt es von der Telekom. "In diesem Jahr beobachten wir kontinuierlich die weltweite Pandemie-Lage und entscheiden dann kurzfristig, in welcher Form wir am Mobile World Congress 2021 teilnehmen." So handhaben das auch andere Telcos: Sie sagen nicht ab, stellen eine Teilnahme aber unter Vorbehalt.

Der spanische Telefónica-Konzern wird wohl in der einen oder anderen Form vor Ort sein. "Telefónica wird dabei sein, in welcher Form auch immer", heißt es aus Madrid, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Die britische Konzernzentrale von Vodafone war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Sollten sich allerdings noch mehr wichtige Aussteller gegen eine Teilnahme in Barcelona entscheiden, steht der MWC wieder auf der Kippe. Beobachter fühlen sich an die Entwicklung im vergangenen Jahr erinnert, als unter anderem der Ausstieg von Ericsson eine Dynamik in Gang setzte, durch die sich die GSMA schließlich zur Absage gezwungen sah. Spanische Medien sprechen schon von einem "Déjà-vu".

Am Montag hatte die GSMA ihr Konzept für einen zweigleisigen MWC Barcelona 2021 vorgestellt. Neben einer virtuellen Veranstaltung soll Ende Juni auch eine Präsenzmesse stattfinden. Dazu haben die Ausrichter und die Messegesellschaft in Abstimmung mit den katalanischen Behörden ein Hygienekonzept für das Gelände entwickelt, das regelmäßige Coronavirus-Tests für alle, FFP2-Maskenpflicht und andere Verhaltensregeln, Steuerung und Kontrolle der Besuchermasse sowie Kontaktnachverfolgung umfasst.

Der Plan baut auf dem Hygienekonzept der Messegesellschaft Fira de Barcelona auf, die mit umfassenden Maßnahmen langsam zu einer Normalisierung des Messegeschäfts zurückfinden will. Dazu gehören neue Be- und Entlüftungssysteme, Konzepte für die Publikumssteuerung, verstärkte Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sowie durchgehend kontaktlose, digitalisierte Prozesse bei Registrierung, Zugangskontrolle und dem Bezahlen in den zahlreichen Gastronomiebetrieben.

(vbr)