MWC: Brennstoffzelle mit austauschbarer Wasserstoff-Kartusche

Das USB-Ladegerät Upp bezieht seine Energie aus einer Wasserstoff-Brennstoffzelle, die mittels einer austauschbaren Kartusche betrieben wird. Neue Ladungen kann man sich an der Tanke holen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 83 Kommentare lesen
MWC: Brennstoffzelle mit austauschbarer Wasserstoff-Kartusche

Eine eigene App steuert den Ladevorgang.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Die Zielgruppe für Brennstoffzellen-Ladegeräte für Smartphones und Tablets ist begrenzt, dennoch tummeln sich inzwischen einige Anbieter auf dem Markt. Das auf Brennstoffzellen spezialisierte US-Unternehmen Intelligent Energy zeigt auf dem Mobile World Congress den USB-Lader Upp, dessen Brennstoffzelle mit einer austauschbaren Wasserstoff-Kartusche betrieben wird. Das im vergangenen Jahr vorgestellte Konzept ist inzwischen in Großbritannien auf dem Markt, wo es in Apple-Läden erhältlich ist.

Die Wasserstoff-Kartusche wird einfach auf das Teil mit der Brennstoffzelle aufgesteckt.

(Bild: heise online)

Die Idee ist vergleichbar mit den Wassersprudlern: Leere Gaskartuschen können bei bestimmten Händlern ausgetauscht oder wieder befüllt werden. In Großbritannien geht das in verschiedenen Geschäften und an Shell-Tankstellen. Das Unternehmen verhandelt derzeit mit möglichen Vertriebspartnern in weiteren Ländern, sagte ein Sprecher in Barcelona.

Das Ladegerät mit Brennstoffzelle kostet 150 Pfund und eine Kartusche 40 Pfund. Im Set ist das eine Investition von umgerechnet gut 250 Euro. Die Kartuschen sollen mindestens neun Jahre halten. Eine neue Tankfüllung kostet knapp 6 Pfund (gut 8 Euro), damit soll man ein handelsübliches Smartphone bis zu fünf Mal aufladen können. Bei einer Kapazität von 25 Wattstunden dürfte das bei größeren Akkus aber knapp werden.

Das Kartuschen-Prinzip von Upp hat den Vorteil, dass Anwender nicht mit verschiedenen Zutaten hantieren müssen, um die Brennstoffzelle zu füllen. Damit unterscheidet sich Upp von anderen Konzepten. Allerdings wiegen Charger und Zelle zusammen über 600 Gramm, das ist für die Zielgruppe Wüstenwanderer ein klarer Nachteil.

Wenn jedes Gramm Gepäck zählt, sind andere Konzepte im Vorteil: Zum Beispiel das von einem deutschen Startup entwickelte Kraftwerk. Die Brennstoffzelle der Dresdener wiegt vollgetankt nur 200 Gramm und wird mit normalem Feuerzeuggas befüllt, das es im Kiosk an der Ecke gibt. (vbr)