Maas befürwortet Drohnen-Bewaffnung – aber auch weitere Debatte

Heiko Mass will den bestmöglichen Schutz für Soldaten bei Auslandseinsätzen und die Bewaffnung von Drohnen – akzeptiert aber auch weiteren Diskussionsbedarf.

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"Schutz deutscher Soldaten und Soldatinnen im Ausland" – zum Beispiel durch bewaffnete Bundeswehr-Drohnen.

(Bild: FrameStockFootages/Shutterstock.com)

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  • dpa

Im Streit über die Bewaffnung von Bundeswehr-Drohnen hat sich Außenminister Heiko Maas auf die Seite der Befürworter gestellt. "Wenn es Material gibt, das zum Schutz deutscher Soldaten und Soldatinnen im Ausland wirklich erforderlich ist, sollte man es den Soldaten auch zur Verfügung stellen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Gleichzeitig stellte sich der SPD-Politiker aber wie zuvor schon Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hinter die Entscheidung seiner Partei- und Fraktionsführung, die Debatte über das heikle Thema fortzuführen. "Wenn Teile des Parlaments der Auffassung sind, dass das noch nicht ausdiskutiert ist, dann akzeptiere ich das."

Die Bundeswehr hat Drohnen bisher nur zu Aufklärungszwecken eingesetzt, beispielsweise in Afghanistan oder Mali. Nun geht es darum, ob die neuen Drohnen vom Typ Heron TP, die bald von Israel an die Bundeswehr ausgeliefert werden sollen, bewaffnet werden sollen.

Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans und Fraktionschef Rolf Mützenich hatten Anfang der Woche weiteren Diskussionsbedarf dazu angemeldet und die Bewaffnung damit erst einmal auf Eis gelegt, was bei den Koalitionspartnern von CDU und CSU für Empörung gesorgt hat. Die Debatte über die Bewaffnung von Drohnen wird in Deutschland bereits seit fast zehn Jahren geführt.

"Das Entscheidende für mich ist, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden", sagte Maas dazu. "Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass schwierige Prozesse zu langwierigen Diskussionen führen." In der Sache machte er sich das Hauptargument der Befürworter zu eigen. "Ich bin der Auffassung, dass man den deutschen Soldaten in Auslandseinsätzen den bestmöglichen Schutz zur Verfügung stellen sollte", sagte er. "Drohnen zur Aufklärung einzusetzen, aber auch zum Schutz von Soldaten, zur Abwehr unmittelbarer und konkreter Gefahren, halte ich für richtig und nachvollziehbar."

(bme)