Mac Studio im iFixIt-Teardown: Gefährliches Netzteil, SSD wohl doch tauschbar

Der Reparaturdienstleister hat die kleine Workstation auseinandergenommen. Dabei ergaben sich einige interessante Details.

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Links der Mac Studio, rechts das weitgehend ungeschüzte 370-Watt-Netzteil.

(Bild: iFixIt / Screenshot YouTube)

Lesezeit: 3 Min.

Bastler, die ihren neuen Mac Studio von Innen betrachten beziehungsweise reparieren möchten, könnten dies vergleichsweise einfach tun, sollten allerdings sehr vorsichtig mit dem integrierten Netzteil umgehen. Das ist eines der Ergebnisse des ersten Teardowns der neuen Workstation durch den bekannten Reparaturdienstleister iFixIt. Er konnte auch testen, inwiefern sich die SSD austauschen lässt, die – eigentlich lobenswerterweise – nicht fest verlötet ist.

Der Teardown beginnt stets damit, den Gummifuß des Mac Studio zu entfernen. Dieser ist verklebt und verbirgt alle notwendigen Schrauben, um das Gehäuse zu öffnen. Danach zeigt sich mit jedem Schritt, dass Apple hier versucht hat, einen Mac Pro in ein (verdoppeltes) Mac-mini-Gehäuse zu quetschen, meint iFixIt. Das Netzteil ist dabei die größte Gefahr: Es wurde von Apple nicht in eine schützende Hülle gepackt, sondern die Platine liegt samt Kondensatoren und Leistungselektronik offen vor dem Reparateur. Da Teile auch nach Abzug vom Stromnetz noch stromführend sein können, sollte man bei der Entnahme der 370-Watt-Einrichtung höchst vorsichtig sein.

Bereits bekannt war, dass die RAM-Bausteine Teil des SoC sind – diese lassen sich nur entlöten, nicht entnehmen oder austauschen. Dennoch gibt es zumindest potenziell die Chance, die SSD auszutauschen beziehungsweise einem Upgrade zu unterziehen. Zwei Slots hat Apple verbaut. Allerdings hatten frühere Versuche demonstriert, dass nicht einmal ein Tausch mit anderen Mac-Studio-SSDs möglich ist – das Booting wird komplett verhindert. Die proprietären Riegel samt proprietärer PIN-Belegung scheinen mit dem jeweiligen Mac verheiratet zu sein.

In diversen Tests machte iFixIt allerdings aus, dass es zumindest möglich ist, SSDs gleicher Größe zwischen Mac-Studio-Maschinen auszutauschen. Dafür verwendeten die Teardown-Spezialisten Apples Configurator-Werkzeug auf einem anderen Mac. In allen anderen Fällen – unterschiedliche SSD-Größen, anderer Slot – gab es in der App Fehler beim DFU-Restore. Aber immerhin ist ein Lichtblick, dass SSDs gleicher Größe funktionieren – so ist es wenigstens möglich, bei einem Defekt einen Austausch vorzunehmen.

Momentan gibt es allerdings weder bei Apple die Möglichkeit, kompatible SSDs nachzukaufen, noch hat sich ein Hersteller von Flash-Modulen gemeldet, der plant, diese nachzubauen. In der Vergangenheit geschah dies jedoch bereits – ein entsprechender Markt ist sicher vorhanden, sobald Apples Upgrade-Beschränkungen umgangen sind. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es aber noch nicht soweit. Insgesamt ergab sich beim Teardown des Mac Studio ein durchwachsenes Bild. iFixIt gab dem Gerät schließlich einen "Repairability Score" von 6 von 10 Punkten – vor allem aufgrund der vielen Schrauben, Klammern und sicher auch wegen des freiliegenden Netzteils.

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(bsc)