MacBooks für die Tonne: Kritik an Apples Aktivierungssperre flammt wieder auf

Bleiben Macs und iPhones mit einer Apple-ID verknüpft, taugen auch einwandfreie Geräte nicht für den Gebrauchtmarkt. Sie landen stattdessen im Schredder.

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Sep,16th,2020,:,A,Woman,Holding,An,Apple,Macbook

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Aktivierungssperre sorgt unter Recyclern weiter für Ärger: Macs, die nicht korrekt von der Apple-ID des Erst- oder Vorbesitzers gelöst werden, lassen sich nicht mehr weiterverkaufen, auch wenn das Gerät einen hervorragenden Zustand aufweist. Die MacBooks würden dann teils aus Haftungsgründen gleich geschreddert oder nur noch für Teile ausgeschlachtet, berichten Aufbereiter in den USA.

Das Problem zeige sich erst jetzt in größerem Ausmaß, weil viele Firmen die MacBooks für mehrere Jahre an ihre Mitarbeiter ausgeben und anschließend ausmustern. Dabei werde oft die Verknüpfung mit den Apple-IDs nicht gelöst und es lasse sich auch niemand mehr finden, der das nachträglich noch erledigen kann oder will.

Apples Aktivierungssperre, die bei der Verknüpfung mit einer Apple-ID automatisch gesetzt wird, verhindert, dass sich das Gerät neu in Betrieb nehmen lässt. Auf Macs gibt es die Aktivierungssperre erst seit rund fünf Jahren, auf iPhones schon länger. Sie ist als Diebstahlabschreckung gedacht, weil ein geklautes Gerät so nur noch sehr eingeschränkten Nutzen und damit Wert hat.

Recycler würden derzeit von solchen gesperrten und damit nicht weiterverwendbaren MacBooks geradezu "geflutet", schrieb ein Aufbereiter auf Twitter – darunter seien oft auch relativ neue, populäre Modelle wie das MacBook Air M1, an denen im Gebrauchtmarkt hohe Nachfrage besteht. Für Macs mit Intel-Chips würden zwar noch zweifelhafte Methoden angeboten, die Aktivierungssperre auszuhebeln, aber selbst das gebe es bei den neueren M1-Macs nicht, betonte dieser gegenüber dem Magazin Motherboard.

Recycler und Aufbereiter fordern von Apple, offizielle Entsperrmöglichkeiten für die Branche anzubieten – natürlich nur mit den entsprechenden Kaufnachweisen. Apple selbst ist dazu in der Lage, die Aktivierungssperre von Macs und iPhones aufzuheben, macht das aber nur im Einzelfall, wenn Kunden etwa eine Originalrechnung vorlegen können.

Die Aktivierungssperre greift bei Macs, iPhones und iPads. Noch fester ist die relativ junge "Wo ist?"-Sperre, die bei AirPods (ab Generation 3), AirPods Pro und AirPods Max sowie AirTags zum Einsatz kommt: Diese lassen sich nur mit einer neuen Apple-ID frisch einrichten, wenn der Vorbesitzer das Gerät richtig und vor Ort – in Bluetooth-Reichweite – von seiner eigenen Hardware getrennt hat. Ein nachträgliches Lösen der Sperre aus der Ferne, etwa durch die Entfernung aus dem iCloud-Account, ist hier nicht möglich. Apple selbst betont, nicht dazu fähig zu sein, diese "Wo ist?"-Sperre zu lösen.

Update

Im Unterschied zur Aktivierungssperre bei iPhones, iPads und Macs, verhindert die "Wo ist?"-Sperre bei den AirPods nicht, dass ein neuer Besitzer diese verwenden kann. Das frisch Aufsetzen der AirPods mit einer anderen Apple-ID bleibt aber verwehrt, so dass sich nicht alle Funktionen nutzen lassen und der Vorbesitzer kann den Standort der AirPods zudem weiterhin verfolgen.

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(lbe)