MacOS 8 ist "amtlich"
Am 9.
Am 9. Juli stellte Apple in München das MacOS 8 offiziell vor. Das neue Betriebssystem soll bis zum Erscheinen des auf Openstep basierten Rhapsody die Macintosh-Anwender bei der Stange halten. Bereits fertiggestellt ist die US-Version, sie erscheint am 22. Juli. Exakt zwei Monate später, am 22. September, soll dann die deutsche Ausgabe von MacOS 8 verfügbar sein. Die heißeste Neuerung ist ein komplett überarbeiteter Finder, der laut Apple erstmals komplett im nativen PowerPC-Code geschrieben wurde. Der neue Finder beherrscht jetzt ein eingeschränktes Multitasking, so daß beispielsweise beim Kopieren von Dateien noch andere Verwaltungsaufgaben erledigt werden können. Zu den weiteren Features des neuen MacOS zählen eine ins Betriebssystem integrierte Virtual Machine für Java nach Suns Konzept "100% Pure Java", Quicktime 3.0 mit Sprites, Transparenzeffekten und Echtzeit-Animationen sowie die im Lieferumfang enthaltenen Netscape Navigator 3.0 und Internet Explorer 3.0. Trotz einiger neuer Finder-Funktionen wie Popup-Fenster und kontextsensitiver Menüs bleiben die Korrekturen an MacOS kosmetisch. Marketing Manager Stefan Heimerl konnte auch nicht verhehlen: "MacOS 8 hat nicht die moderne Struktur, die wir uns wünschen würden - und mit Rhapsody auch bekommen werden!" So führte Apple das neue Zauber-Rhapsody als "Weg aus der Nische" in einer neuen Beta vor, die schon mit MacOS-Oberfläche glänzte, aber in puncto Datei-Handling das Next-Erbe deutlich durchscheinen ließ. Ein voll funktionsfähiges Display-Postscript war jedoch schon implemetiert. Als Kern der Rhapsody-Strategie stellt man jetzt die Yellow-Box heraus - wer für dieses API entwickelt, erhält Software für MacOS, Windows 95 und Windows NT. Apple möchte so mehr Entwickler für sich gewinnen und verstärkt als Systemhersteller auftreten. Freilich soll davon vor allem der Absatz der PowerMacs profitieren, die Intel-Version von Rhapsody wird nur als "Option" betrachtet. Bis Rhapsody zum Jahreswechsel als erste "Premier Release" erscheint, bleibt den bisherigen Mac-Anwendern aber vorerst nur das Upgrade zu MacOS 8. Wer seinen Mac nach dem ersten Juli gekauft hat, bekommt das neue Betriebssystem kostenlos. Unter 200 Mark soll ein Upgrade von MacOS 7.6 kosten, die Vollversion wird etwas teurer. (nie) (cm)